Cuxhaven Viel nackte Haut, bunte Sonnenbrillen und glückliche Gesichter – das Deichbrand-Festival hat am Freitag richtig Fahrt aufgenommen. Noch bis Sonntag verwandelt sich das über 170 Hektar große Gelände am Seeflughafen Cuxhaven in eine Zelt- und Feierstadt mit Zehntausenden größtenteils jungen Besuchern. Im Gepäck haben sie neben den gewohnten Festivalutensilien eine ganze Menge Feierlust, denn für viele ist das Deichbrand das Highlight ihres Sommers.
Auf den beiden Hauptbühnen Fire und Water Stage, im Palastzelt und dem Electric Island reihen sich internationale und nationale Stars aneinander. Erwartet werden insgesamt 55 000 Besucher, die sich auf über 100 Acts, Poetry Slams, Workshops und mehr freuen. Zu den Headlinern zählen Bands wie Thirty Seconds to Mars, Biffy Clyro, Marsimoto oder Cro. „Bei diesem tollen Wetter ist eine perfekte Stimmung garantiert“, sagte Festivalsprecherin Lena Zielinski.
Der Schweiß fließt in Strömen, wummernde Bässe und Freudenschreie sind allgegenwärtig. Genauso wie der Staub, der sich schnell über das trockene Gelände gelegt hat. Deshalb laufen viele mit einem Mundschutz herum – ein bisschen sehen die Vermummten dann auch aus wie Banditen. Zu befürchten hat hier aber eigentlich niemand etwas. „Es ist ein sehr friedliches Festival“, sagte Carsten Bode, Sprecher der Polizei Cuxhaven. Er erwarte sogar noch weniger Delikte als in den Vorjahren.
Probleme bei Elbfähre
Bereits am Mittwoch und Donnerstag waren viele Festivalgänger auf den Beinen. Hauptanreisezeit war am Donnerstag – Probleme habe es lediglich bei der Elbfähre Glückstadt-Wischhafen gegeben. Dort mussten einige Autofahrer mehrere Stunden warten. Ansonsten sei der Anreiseverkehr aber so gut verlaufen wie noch nie. Teilweise schwer beladen zogen die Besucher schließlich auf die Campingplätze und schlugen ihre Zelte auf. Abends gab’s dann auch schon das erste „Warm-Up“ mit zahlreichen Bands.
Für alle „Freaks, Folks, Fans and Friends“, wie die Organisatoren die Besucher liebevoll nennen, ging es dann am Freitag so richtig los. Mit poppigem Dancehall von Chefboss wurden die Feierwütigen elektrisiert. „Das war der absolute Hammer“, sagte Festival-Besucherin Anja Müller aus Bremen, die mit ihren Freunden jedes Jahr wieder zum Deichbrand fährt. „Das hat für uns schon Tradition.“
Später gab es Rock aus Wien von Wanda und aus Los Angeles von Thirty Seconds to Mars oder Hip-Hop und Pop von Fettes Brot und Samy Deluxe. Damit zeigte sich gleich die ganze musikalische Bandbreite des Festivals.
An diesem Samstag setzen Musiker wie Dendemann, The Kooks, Biffy Clyro oder Charlotte de Witte ein musikalisches Ausrufezeichen nach dem anderen. Mit den beiden DJs Jamie Loca (ab Mitternacht im Palastzelt) und Pascal M. (ab 22.30 Uhr im Electric Island) sind auch zwei Oldenburger am Start.
Riesiger Swimmingpool
Abkühlung können sich die Gäste übrigens auch verschaffen. In diesem Jahr haben die Veranstalter zum ersten Mal einen riesigen Swimmingpool direkt vor dem Haupteingang zum Infield platziert. In der Beach Area gibt es Standkörbe zur Erholung und Beachvolleyball-Felder für die Aktiven. Mehr als 50 Food-Trucks und Pagoden sorgen für ein vielfältiges gastronomisches Angebot. Sogar einen Supermarkt gibt es wieder direkt auf dem Festivalgelände.
Für alle, die einen Spontan-Besuch planen, gibt es auch am Samstag und Sonntag noch Tagestickets zu ergattern.
Liveticker zum Deichbrand-Festival unter: bit.ly/nwz-deichbrand