Haben Sie noch Erinnerungen an Ihre Kindheit?

Torsten MüllerJa, ich habe viele schöne Erinnerungen. Neben der Schule und der Musik habe ich viel Sport getrieben. Die Stadt Brake hat eine tolle Größe für einen Heranwachsenden. Alle Schulformen und Vereine sind vor Ort und bequem mit dem Rad zu erreichen. Und dazu bietet die Weser auch noch viele Freizeit-Möglichkeiten.

Wie kamen Sie zum Schlagzeug?

Torsten MüllerIch war drei Jahre alt. Meine Mutter brachte mich jeden Morgen zum Kindergarten Klippkanne und wir fuhren am Spielwarengeschäft Carstens vorbei, wo ein Kinderschlagzeug stand, das ich mir sehnlichst wünschte. Das brachte ich allmorgendlich zum Ausdruck und an Weihnachten erfüllte sich endlich mein Wunsch. Dann nahmen die Dinge ihren Lauf. Damals gab es keinen Schlagzeugunterricht in Brake. Also kaufte ich mir mit sechs Jahren von meinem ersten eigenen Geld ein kleines Radio bei Borgerding, hörte aufmerksam den Schlagzeugern zu und versuchte, deren Rhythmen nachzuspielen.

Wann stand für Sie fest, als Schlagzeuger Karriere machen zu wollen?

Torsten MüllerAls ich 14 Jahre alt war, gab es für mich keine Alternative mehr zum Beruf des Musikers. Ich nahm Klavierunterricht bei Frau Seibert und fuhr wöchentlich nach Bremen, um Schlagzeugunterricht bei dem dortigen Professor an der Musikhochschule zu nehmen. Nebenher hatte ich in Brake verschiedene Bands, so dass ich mich allmählich sowohl in der Klassik als auch in Jazz/Rock/Pop zuhause fühlte.

Welche Musik spielen Sie am liebsten?

Torsten MüllerIch liebe die Vielseitigkeit, für die ich glücklicherweise genau das richtige Instrument gewählt habe. Ich bin seit 26 Jahren erster Schlagzeuger der Neuen Philharmonie Westfalen. Mit diesem Orchester spielen wir große Oper, Musicals, Konzerte und Crossover Projekte mit Filmmusik, Musik von Abba bis Queen. Mit Flautando Köln spiele ich Musik aus allen Epochen. Mittelalterliche Spielmanns Tänze reizen mich dabei ebenso wie die Chansons von Kurt Weill oder irische Folklore. Und nebenbei bleibe ich immer noch der Jazz- und Rockmusik als Drummer treu. Man kann also auf jeden Fall sagen, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe.

Worauf freuen Sie sich bei ihrem Konzert in Brake?

Torsten MüllerIn jedem Jahr spiele ich etwa 100 Konzerte und Opernvorstellungen mit meinem Orchester. Mit Flautando Köln habe ich als deren Gast zwischen fünf und zehn Auftritte im Jahr, die immer ein Highlight für mich sind. Und nun gibt es dieses Konzert in meiner Heimatstadt, wo ich tatsächlich seit dem Beginn meines Musikstudiums vor 30 Jahren kein einziges Konzert gespielt habe. Daher freue ich mich ganz besonders auf diesen Abend mit vielen alten Bekannten und Freunden.

Worauf können sich die Zuhörer am Freitagabend freuen?

Torsten MüllerIch glaube, es ist die Mischung aus guter Unterhaltung, starken Emotionen, rhythmischer Kraft, aus charmant-informativer Moderation und viel Spielwitz, die bei Flautando-Köln-Konzerten stets schon nach kurzer Zeit dafür sorgt, dass der Funke zwischen Ensemble und Publikum überspringt.

Ulrich Schlüter
Ulrich Schlüter Redaktion Brake