Bürgerfelde/Ofenerdiek - Uschi Rakus malt abstrakt: „Meinen Bildern gebe ich keine Titel. Jeder soll sich selbst etwas dazu denken.“ Sieben ihrer Bilder präsentiert Uschi Rakus auf der 37. Osterausstellung des Vereins Oldenburger Freizeitkünstler (siehe Infokasten).
Die 65-Jährige fing vor etwa 30 Jahren an, zur Verschönerung ihrer Wohnung kleine Aquarellbilder zu malen. Nach einiger Zeit wollte sie großflächiger arbeiten. Seitdem malt sie abstrakt und fantasievoll mit Acryl auf Leinwänden. Experimentierfreudig verwendet Uschi Rakus auch allerlei Materialien, die ihren Bildern eine besondere Struktur verleihen: Sie spachtelt, bastelt Collagen, verarbeitet Seidenpapier, Servietten, Wellpappe und vieles anderes.
Viele ihre Bilder zieren mittlerweile die Wände in der Wohnung, die Uschi Rakus mit ihrem Ehemann bewohnt. Wenn sie ein Bild fertiggestellt hat, wird es zuerst von ihrem Mann und ihrer Tochter begutachtet. „Die beiden sind meine größten Kritiker“, sagt Rakus schmunzelnd.
Auch die Flure der Versicherung, bei der Uschi Rakus 30 Jahre lang arbeitete, sind mit ihren Bildern geschmückt. Ein Umstand, der sie – zufällig – zu den Oldenburger Freizeitkünstlern brachte. „Seit 1970 wohnen mein Mann und ich in Oldenburg. Von Anfang an gehörte der jährliche Besuch der Osterausstellung für uns dazu“, erzählt sie. Vor 20 Jahren hat sie sich bereits einmal bei dem Verein beworben, wurde jedoch abgelehnt. „Mit meinen abstrakten Werken war ich wohl zu modern. 2006 kam ich dann zufällig wieder dazu.“ Eine Kundin der Versicherung, die selbst Mitglied der Oldenburger Freizeitkünstler ist, bewunderte Rakus’ ausgestellte Werke. Sie lud Uschi Rakus ein, sich bei dem Verein vorzustellen.
Dieses Mal wurde Rakus aufgenommen, nimmt seitdem an den monatlichen Treffen der Freizeitkünstler teil und zeigt ihre Bilder bei den Osterausstellungen. In diesem Jahr wählte der Verein sogar eines ihrer Werke für das Plakat der Ausstellung aus.
Da jedes Jahr neue Kunstwerke gezeigt werden sollen, versucht Uschi Rakus, immer rechtzeitig im Frühjahr fertig zu werden. „Ich habe allerdings Zeiten, in denen ich tagelang male, und solche, in denen ich gar nicht male.“ Wenn sie an einem Bild arbeitet, plant sie vorher nicht, wie es am Ende aussehen soll. „Die Ideen kommen mir, während ich daran arbeite“, erzählt sie. „Bevor es vollendet ist, fällt mir oft noch etwas ein, das dann der Brüller ist.“