Dobbenviertel/Osternburg - Pastellfarben, Blumen und feine Pinselstriche: Im Wohnzimmer hängen noch die allerersten selbst gemalten Bilder von Regina Hedrich (51) an der Wand, schön und zurückhaltend. „Aber irgendwie hänge ich daran“, sagt sie und serviert den Apfelkuchen.

Eine kleine Auswahl ihrer Gemälde präsentiert sie vom 23. bis 25. Oktober mit dem Verein der Oldenburger Künstlergruppe in der Herbstausstellung im Herbartgymnasium (siehe Infokasten). Der Verein besteht aus etwa 60 Mitgliedern, die sich in der Freizeit Pinsel und Farbeimer widmen.

Reisen, Yoga, Spanischkurs – Regina Hedrich ist viel beschäftigt, sie liebt den Trubel und die Stadt. 1990 wanderte sie aus Rumänien nach Oldenburg aus, wo sie nun mit ihrem Lebensgefährten wohnt – in Osternburg. Sie arbeitet in der Kommunikations- und Informationstechnik.

Als Kind habe sie schon gerne gezeichnet, „aber damals herrschten andere Zeiten“, erzählt sie. Für derartige Hobbys habe es auf dem kleinen Bauernhof ihrer Eltern keinen Platz gegeben. In Oldenburg besuchte sie dann ihre ersten Ausstellungen: „Schöne Bilder faszinieren mich.“

Irgendwann machte sie den entschiedenen Schritt: Sie besuchte einen Acrylmalkurs an der Volkshochschule. „Das brachte mir so viel Spaß, dass ich unbedingt weitermalen wollte“, sagt Hedrich.

Alle Monate wechseln die Bilder in Flur, Küche, Treppenhaus, sogar im Abstellraum – welch ein Luxus. Doch das Hobby bringt auch Probleme mit sich, denn mindestens 15 Bilder kommen im Jahr dazu. „Auch wenn es weh tut, ich habe schon viele übermalt“, erzählt sie. Die Malerei ist für sie absolute Entspannung. Wenn sie einen neuen Kurs besucht hat, brennt sie darauf, sich abends in ihr kleines Malzimmer zurückzuziehen. Im Sommer arbeitet sie am liebsten draußen oder in der kleinen Gartenhütte. Die Gemälde rahmt ihr Vater; er bastelt dafür Holzrahmen.

Sie liebt die Elemente Himmel und Wasser, malt auch gerne abstrakt. Ihre Lieblinge aber sind die Collagen; hier baut sie Fotos ein, von ihrer Nichte zum Beispiel, auch mal von einem Elefanten. Dadurch wirken die Bilder märchenhaft oder auch mystisch.

Manchmal habe sie Phasen, in denen sie überwiegend Blau oder Grün malt. „Gras male ich besonders gerne. Dabei kann man mit dem Pinsel so richtig ausholen“, erzählt sie und lacht dabei.

Ihre erste Ausstellung gestaltete sie vor etwa neun Jahren im Papierwarengeschäft Onken in der Fußgängerzone. Seit zwei Jahren genießt sie die Gemeinschaft in der Künstlergruppe. Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder, hören Vorträge oder planen gemeinsame Ausflüge. „Vor kurzem waren wir in der Hamburger Kunsthalle. Aber wir fahren auch zusammen zum Weihnachtsmarkt.“