HOOSKIEL - HOOSKIEL/ANZ - Im Streit um das Künstlerhaus Hooksiel hat Gitta von Chmara, Vorsitzende des Fördervereins Künstlerhaus, die Kritik am Konzept der Einrichtung scharf zurückgewiesen. „Der Vorschlag, das Künstlerhaus zu übernehmen, zeugt von einem populistischen und vorrangig auf Vermarktung und Selbstvermarktung ausgerichteten Kunstverständnis“, sagte Gitta von Chmara gestern. Darin zeige sich völlige Ignoranz der bisherigen Aktivitäten und Schwerpunkte des Künstlerhauses.

Wie berichtet, hatte der Förderverein Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel mitgeteilt, er wolle das Haus übernehmen, weil die Einrichtung kunstpädagogische, kulturelle und kommunikative Funktionen innerhalb der Gemeinde nicht so erfülle, wie es notwendig sei.

Von Chmara verwies in ihrer Stellungnahme darauf, dass das Konzept der Einrichtung weit über die Region in ganz Deutschland und im Ausland bekannt sei. „Die Qualität der Ausstellungen und die Kompetenz der Stipendiaten, die Öffentlichkeitsarbeit und die vielfältigen Angebote des Künstlerhauses sind für eine solche Institution vorbildlich“, betonte sie.

Zum Konzept gehöre, dass es nicht unbedingt darum gehe, mit jeder Ausstellung jedem gefallen zu müssen – „es geht um Information und rege Auseinandersetzung mit verschiedenen Strömungen der zeitgenössischen Kunst und nicht um allgemeines Gefallen oder Nichtgefallen“, so von Chmara. In dieser Atmosphäre biete das Künstlerhaus Künstlern ein Aktionsfeld für die Realisierung ihrer Ideen fernab kommerzieller und marktorientierter Interessen.

Von Chmara wies in diesem Zusammenhang auch den Vorwurf zurück, das Konzept des Künstlerhauses grenze die Hooksieler aus. Vielmehr nehme das Publikum, das aus der gesamten Region komme, die Veranstaltungen im Künstlerhaus kontinuierlich und bewusst wahr.