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Historisches Denkmal Der Gemeinde Huder Kloster prägt die ganze Region


Gespräch mit dem Minister: Holger Lebedinzew (von links), Rudolf Genz, Björn Thümler, Astrid  Grotelüschen, Klaus Rademacher, Gesine Rademacher und Gertrud Köbsch



Klaus Derke

Gespräch mit dem Minister: Holger Lebedinzew (von links), Rudolf Genz, Björn Thümler, Astrid Grotelüschen, Klaus Rademacher, Gesine Rademacher und Gertrud Köbsch

Klaus Derke

Hude - Der Verein der Freunde des Klosters Hude feiert am 7. Juni 2020 sein 40-jähriges Bestehen. An diesem Tag soll Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler (CDU), schon durch die neue Eingangstür des Klostermuseums das Gebäude betreten können und ein Band durchschneiden. Diesen Blick in die nahe Zukunft warf der Vorsitzende der Klosterfreunde, Professor Klaus Rademacher, am Montag bei einem Besuch von Björn Thümler und der CDU-Bundestagsabgeordneten Astrid Grotelüschen im Klostermuseum. „Wir fangen klein an, damit man sieht, da tut sich etwas“, so Rademacher zu den Plänen, den neuen Eingangsbereich aus eigener Kraft schon mal vorzuziehen im Zuge der baulichen Umgestaltung und energetisch dringend notwendigen Sanierung des Klostermuseums.

Großes Engagement

Sowohl Thümler als auch Grotelüschen lobten das außergewöhnlich hohe Engagement der Klosterfreunde. Vorsitzender Rademacher stellte das schon sehr weit ausgearbeitete, sehr professionelle Museumskonzept vor. Mit Blick auf die Klosterruine und das Areal drumherum sagte Rademacher, dass es im Oldenburger Land nichts Vergleichbares gebe. Das sei schon ein Alleinstellungsmerkmal.

Das christlich-abendländische Erbe der Zisterzienser in Hude wollen die Klosterfreunde bewahren. Das Kloster sei in seiner Blütezeit ein Ort der Gastfreundschaft gewesen. Ein Ort, wo sich Ruhe und Erholung einstellten, so Rademacher. Und so wollen die Klosterfreunde in dieser besonderen Atmosphäre vielen Menschen die Geschichte des Klosters näherbringen.

„Das Interesse ist groß“, betonte Rademacher und verwies auf weiter steigende Besucherzahlen. Im vergangenen Jahr waren es mehr als 5500 Gäste im Museum gewesen. „Es ist noch Luft nach oben“, zeigte sich Rademacher überzeugt, dass eine konzeptionelle Neugestaltung der zurzeit noch sehr „steinlastigen“ Sammlung im Klostersaal weiteren Zuspruch bringt. Der Vorstand des Vereins baue dabei auf die wertvolle Arbeit der Vorgänger auf. Es soll aber kein klinisch-sauberes Museum am Ende dabei herauskommen, sondern es soll schon seinen besonderen Charme behalten.

Für Schulklassen

Rademacher listete die geplanten, verschiedene Abteilungen auf: Baugeschichte, das Leben der Mönche, die nachklösterliche Zeit, die Ausgrabungen und Museumspädagogik als Vor- und Nachbereitung der Besichtigung der Ruine.

Für die Jugend

Wichtig ist den Klosterfreunden, dass auch die Kinder und Jugendliche die Ortsgeschichte kennenlernen. Angebote für Schulen werden ausgebaut. Zumindest jeder Huder Schüler sollte einmal während seiner Schulzeit die Ruine besucht haben, wünschen sich die Klosterfreunde. Dass klappt leider noch nicht. „Das liegt nicht an den Schulen, sondern am Lehrplan“, so Rademacher. Aber die Klosterfreunde bleiben am Ball. Sie haben auch gerade eine neue reichbebilderte Mappe für die Arbeit mit Schulkindern zusammengestellt.

Lichtinstallationen

Geplant sei ein Film über das Kloster in 3 D. Ganz toll wäre es, wenn es gelingen würde, mithilfe eines Licht-Hologramms die Dimension des gesamten Klosters den Besuchern veranschaulichen zu können. Eine Freilufttheater-Terrasse an der Berne, ein Themen-Spielplatz im Außenbereich, ein gut ausgeschilderter Rundwanderweg, auf dem die Besucher rund um die Ruine „als größtes Exponat“ mehr über die 15 Baudenkmale und fünf Naturdenkmale auf dem gesamten Klosterareal erfahren können. Das sind die Visionen. Einiges lasse sich auch mit wenig Geld realisieren, so Rademacher.

Eigentümerin des Klostersaals, wie auch aller anderen Liegenschaften, inklusive Ruine, ist die Familie von Witzleben. Die Gemeinde hat die Räume gepachtet und stellt sie den Klosterfreunden kostenlos zur Verfügung. Bei der Sanierung des Saals hoffen die Beteiligten wiederum auf Fördermittel.

Fördermittel kommen

Bei der dringend notwendigen Sanierung der bröckelnden Ruine selbst fließen diese Fördergelder. So stelle der Bund bis zu 260 000 Euro bereit aus dem Denkmalpflegeprogramm, sagte Abgeordnete Grotelüschen. Minister Thümler berichtete, dass schon in Kürze auch die endgültige Förderzusage des Landes über die gleiche Summe zu erwarten sei. Das hörte Bürgermeister Holger Lebedinzew gern. Er betonte die gute und enge Zusammenarbeit aller Beteiligten, im Zuge des Masterplans für das Klosterareal. Laut Lebedinzew ist geplant, einen Zweckverband mit dem Landkreis zu gründen, um das Vorhaben begleiten zu können.

Es gelte, die Klosterruine als kulturell und touristisch bedeutendes Wahrzeichen in der Region zu erhalten, sagte Astrid Grotelüschen. Sie hoffe, dass das gemeinsam mit allen Akteuren gelinge. „Ländliche Kultur erlebbar machen“, nannte es Astrid Grotelüschen. Gesucht werde noch nach einem guten Konzept der inhaltlichen und räumlichen Zusammenarbeit von Kultur und Tourismus, betonte Vorsitzender Rademacher.

Klaus Derke
Klaus Derke Redaktion Hude
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