Hude - Regine Kölpin liest lebendig, gestenreich und mit wechselnden Stimmen aus „Oma tanzt auf Wolke 7“ vor. Das muss auch so sein, denn ihre Familienromane bieten neben schrulligen Protagonisten beste „Nordsee-Unterhaltung“, wie die Autorin betont. „In meinen Geschichten werden verschiedene Omas abgebildet. So vielfältig, wie Omas eben sind“, so Kölpin weiter.
Die „Oma“-Romane sind im Verlag Droemer Knaur erschienen. Vorgestellt hat Regine Kölpin erstgenannte Geschichte und „Oma wird Oma“ am Donnerstagabend in Hudes Klostermuseum an der Von-Witzleben-Allee. Dabei sind die Zuhörer, gegebenenfalls mit einem Glas Wein, auf zwei humorvolle Lesereisen auf die ostfriesischen Inseln gegangen.
Die Autorin stammt aus Neustadtgödens bei Sande (Kreis Friesland). Die 55-Jährige hat fünf Kinder und vier Enkel. „Ich bin also nah dran am Thema“, sagt Regine Kölpin mit einem Augenzwinkern. Aus ihrer Feder stammen aber nicht nur Unterhaltungsgeschichten, sondern auch Romane. „Ich bin vielseitig unterwegs“, betont die Schriftstellerin.
Auf Langeoog spielt die Geschichte „Oma tanzt auf Wolke 7“. Dort ist die 60-jährige Jette Blümerant zusammen mit ihrem Lebensgefährten Günther Meilenstein zu Besuch. Sie haben sich nach jahrzehntelanger Trennung wiedergefunden und sind verliebt wie vor 30 Jahren. Insgeheim wartet Oma Jette schon auf den Heiratsantrag ihres Liebsten. Auch die drei pubertierenden Enkel – Fenna ist ein Öko-Freak, Marie eine Tussi und Kilian ein hochbegabter „Klugscheißer“ – versuchen, das Schicksal in diese Richtung zu manipulieren. Es könnte alles so schön einfach sein, wären nicht ständig irgendwelche unterhaltsamen und turbulenten Schwierigkeiten zu meistern.
Günthers Großmut bringt Jette so manches Mal zur Verzweiflung. Er zieht herrenlose Geschöpfe an sich wie das Licht die Motten. Zum Beispiel nimmt er die ungewollt schwangere Nichte Walburga bei sich auf. Obendrein taucht dann noch Günthers bester Freund „Horsti“ auf, der zuvor mit Walburga „Fun“ gehabt hat.
In „Oma wird Oma“ hat sich Regine Kölpin eine Großmutter ausgedacht, die sehr unleidlich ist. Meist ist Oma Suse schlecht gelaunt und sieht auch wenig Positives in ihrem Leben. Sie hat nur ihren Sohn, zu ihrer Tochter hat sie kein sonderlich gutes Verhältnis. Auf Wangerooge lernt sie Paul und seine Enkelkinder kennen. Die bringen erst einmal viel Chaos in Suses Leben, denn die Kinder und besonders Paul erobern Stück für Stück ihr Herz. Dabei wird ein Geheimnis gelüftet. Oma Suse wird jedenfalls weicher und weicher – genau wie ihr negatives Weltbild.
Allen, die Bücher zum Schmunzeln mögen (also auch Nicht-Omas) und das Herz am rechten Fleck haben, seien die Nordsee-Romane ans Herz gelegt. Fragen des Alterns und zu Verwicklungen in einer modernen Familie werden aufs Korn genommen.