Oldenburg - Drei Museen und eine Bilanz: Trotz eines „leichten Besucherrückgangs gegenüber dem Vorjahr“ zeigte sich der Oldenburger Museumsdirektor Friedrich Scheele am Mittwoch ganz zufrieden mit der Bilanz für 2014: Insgesamt verzeichnete er 67 151 Besucher für Stadtmuseum, Horst-Janssen-Museum und Edith-Ruß-Haus sowie Artothek und Pulverturm. Fast noch zufriedener wirkte er bei einer weiteren Zahl: 406 164 Euro an Fördermitteln wurden eingeworben, mit denen die Ausstellungsetats der Häuser – insgesamt 150 000 Euro – aufgestockt werden konnten.

Horst-Janssen-Museum

Besonders deutlich fiel der Besucherrückgang im Horst-Janssen-Museum aus: Kamen 2013 noch rund 43 000 Gäste waren es 2014 nur 36 288. Was Scheele vor allem auf die wochenlange Schließung des Hauses für die Sanierung der Lichttechnik zurückführte: „Dass wir an die Zahlen vom Vorjahr nicht herankommen, war uns von vornherein klar“.

In diesem Jahr setzt das Museum wieder auf einen großen Namen der Kunstgeschichte: auf den Spanier Salvador Dalí (1904–1989), von dem Lithografien und Holzstiche zu Dantes „Göttlicher Komödie“ und zu „Don Quijote de la Mancha“ von Cervantes zu sehen sein werden (14. Mai bis 6. September). Als Lese-Angebot kündigte Museumsleiterin Jutta Moster-Hoos Textbeispiele an den Wänden an – zum Vergleich mit den surrealen Interpretationen Dalís.

Zuvor aber ist eine Premiere geplant: Erstmals stellt das Janssen-Museum Fotografien (25. Januar bis 26. April) aus. „Wir werden das jetzt mal wagen“, sagte Moster-Hoos. Gezeigt werden meist schwarz-weiße Künstlerporträts der renommierten deutschen Fotografin Karin Székessy (Jahrgang 1938). Von Joseph Beuys „ohne Hut“ – so lautet auch der Titel der Schau – bis Jonathan Meese, von Meret Oppenheim bis Neo Rauch hat sie alle in ihren Ateliers abgelichtet. Dazu wird jeweils ein Werk des Künstlers zu sehen sein.

Nach Meisterzeichnungen des Namensgebers im Sommer (August bis Ende Oktober) folgt am 15. November wieder eine dialogische Schau: Lust- und Albträume von Johann Heinrich Füssli (1741–1825) und Horst Janssen (1929–1995) unter dem Titel „Die Geister, die sie riefen“.

Stadtmuseum

Mit Porträts kann auch das Stadtmuseum aufwarten (8. März bis 10. Mai): Hier sind es bekannte Oldenburger Köpfe von Klaus Beilstein, darunter die Schauspielerin Elfi Hoppe und der ehemalige Uni-Präsident Michael Daxner.

Erstmals öffentlich gezeigt werden im Stadtmuseum Arbeiten von 30 Gegenwartskünstlern aus der Sammlung des Berliners Harald Frisch (14. Juni bis 30. August). Humorvolles steht im Winter auf dem Programm (8. November bis 4. Dezember): Cartoons und Zeichnungen des gebürtigen Oldenburgers Hannes Mercker.

Zwei Kooperationen mit dem Kulturspeicher Oldenburg sind Ausstellungen mit Papierarbeiten von Gertrude Degenhardt zu ihrem 75. Geburtstag (12. September bis 1. November) und Bilder des Düsseldorfer Künstlers Hugo Boguslawski (11. Dezember bis 31. Januar 2016).

Edith-Ruß-Haus

Zumindest das Programm für das erste Halbjahr konnte Marcel Schwierin präsentieren, der erst am 1. November mit seiner Frau Edit Molnar die Leitung des Eith-Ruß-Hauses für Medienkunst übernommen hat. Er kündigte an, schwerpunktmäßig „relativ junge“, internationale Künstler vorzustellen, die in Doppelausstellungen in einen Dialog miteinander treten.

Den Anfang machen Sven Jonne und Jumana Manna (19. Februar bis 19. April), die jeweils vier Videos zeigen – „narrativ und leicht zugänglich“. Mit Performances, von denen auch jeweils eine in Oldenburg realisiert wird, warten Nevin Aladag und Leopold Kessler auf (7. Mai bis 5. Juli).