Oldenburg - Der Platz für kreative Freiräume in der Stadt wird immer weniger, die Suche nach neuen Flächen gestaltet sich schwierig: Amon Thein (29) und Alexandra von der Decken (27) vom Freifeld-Festival eröffneten die Bauwerk-Saison und stellten die Frage „Wie frei sind unsere Stä̈dte (noch) und wie viel Raum wird neuen Ideen gegeben?“
Der Ort für die Umsetzung kreativer Ideen muss gewisse Anforderung erfüllen, sagte Thein. Er muss infrastrukturelle Voraussetzungen erfüllen, und der Besitzer des Grundstücks muss der Nutzung durch die kreativen Kräfte zustimmen. Die ehemalige Donnerschwee-Kaserne sei so ein Gelände, der Alte Stadthafen und ein ehemaliges Industrieareal am Artillerieweg auch, doch werden diese drei Freiräume in absehbarer Zeit in Wohnquartiere umgewandelt. Stadtbaurätin Gabriele Nießen machte wenig Hoffnung, den Fliegerhorst nutzen zu können. Die Frage der Altlastensanierung sei nicht gelöst.
Der Blick von Thein und seiner Mitstreiterin richtet sich auch auf den Ringlokschuppen zwischen Pferdemarkt und ZOB direkt an der Bahn. Von der Decken und Thein unterstrichen, dass die Donnerschwee-Kaserne ein echter Glücksfall für die Freifeld-Initiative gewesen sei, die dort letzmalig auch noch in diesem Jahr ein Kulturfestival veranstalten werde. Danach werde die ehemalige Kaserne in ein Wohnquartier umgewandelt. Durch die Freifeldinitiative sei die Kaserne aufgewertet worden, die Investoren würden davon profitieren.
Wirtschaftliche Interessen hätten die Kreativen nicht, vielmehr gelte es, sich abseits vom Konsum zu treffen. Freifeld biete zudem einen Austausch zwischen kulturellen Einrichtungen.