LINDERN - Mit dem Start des Internationales Bildhauer-Symposiums am Montagabend ging die Linderner Kulturwoche in ihre Endphase. Noch bis zum 15. Juli kann man den Bildhauern bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen. Die Ausstellungen laufen ebenfalls bis zum übernächsten Sonntag.

Am Bildhauer-Symposium nehmen Peter Lindenberg (Deutschland), Dominika Griesgraber, Peter Weber (Österreich) und Veronica Fonzo (Argentinien, Italien) teil. Linderns Bürgermeister Rainer Rauch begrüßte die Künstler in einem kleinen Kreis. Griesgraber sei allerdings mit dem Auto liegen geblieben, entschuldigte er ihre Verspätung. Die anderen drei trugen sich ins Goldene Buch der Gemeinde ein.

Lindenberg, so Rauch, wurde 1965 in Braunschweig geboren und arbeitet seit 1995 als freischaffender Künstler in Berlin. Für das Symposium plant er eine Arbeit mit dem Titel „Kapuzinerkresse“ mit einer Höhe von fünf bis sieben Meter aus Stahl. Die einzelnen künstlichen Pflanzen spielen dabei auch auf menschliche Verhältnisse an: Zugeneigt oder abgewendet spiegeln sie Dialoge und Charaktere wider.

Dominika Griesgraber wurde 1970 in Krakau geboren, studierte Bildhauerei an der Akademie für hohe Künste in Warschau und nahm an zahlreichen Bildhauersymposien weltweit teil. Für ihre Arbeiten erhielt sie zahlreiche Anerkennungen und Preise. Die Künstlerin erforscht das Wechselspiel von Begriffen, Ideen, Material und Formen. Kraftvolle, dynamische und in ihrer Klarheit faszinierende Arbeiten sind das Ergebnis.

Peter Weber wurde 1957 in Österreich geboren und ist als Bildhauer Autodidakt. Seit 1987 arbeitet er als freischaffender Künstler in seinem Atelier-Wohnhaus „Die Burgmühle“ in Rastenburg. Holz ist traditionelles Ausgangsprodukt für Kunst und Industrie, vertrauter Werkstoff des Menschen. Weber zeigt bei seinen Skulpturen überraschende Facetten dieses Materials. Der schöpferische Akt vollzieht sich dabei im Spannungsfeld zwischen sensibler Brachialgewalt und der Präzision millimetergenauen Schneidens. Auch impulsive Bearbeitungen mit der Kettensäge gehören dazu. Er verwendet kaum zeichnerische Hilfsmittel, arbeitet quasi ohne Netz. „Ein falscher unkoordinierter Schnitt kann hier die Katastrophe bedeuten“, so Rauch bei der Begrüßung.

Veronica Fonzo wurde 1972 in Buenos Aires geboren, studierte in Buenos Aires und lebt und arbeitet seit 1997 in Pietra Santa in Italien als freischaffende Künstlerin. Von 1995 bis 2006 erhält sie zahlreiche Preise. Ihre Arbeiten sind hochsensible Kunstwerke mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit trotz der Schwere des Materials, dem sie sich verschrieben hat. In Lindern wird sie aus einem Sandsteinblock eine grazile, die Welt betrachtende Mädchenfigur herausarbeiten.