Wiefelstede/Hahn - „Wir wollen, dass die Jugendlichen das, was sie bei uns erfahren, in ihren Heimatländern auch weitertragen“, sagt Svenja Oltmanns, Initiatorin des 2011 gegründeten Vereins „NaturKultur“ mit Sitz in Wiefelstede. Gemeinsam mit sieben weiteren Betreuern kümmert sie sich noch bis Donnerstag um 42 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 25 Jahren, die an einer internationalen Jugendbegegnung im Ammerland teilnehmen und derzeit im Naturbad Hahn campen. „Back to the Nature“ ist die Begegnung überschrieben: „Zurück zur Natur“. Sie wird finanziell gefördert aus dem EU-Projekt „Jugend in Aktion“. Die Teilnehmer kommen aus Weißrussland, Georgien, Norwegen, Luxemburg, Mazedonien, Estland und Deutschland.
Der Wiefelsteder Verein organisiert einmal im Jahr ein solches Treffen in der Region und bietet zudem die Teilnahme an internationalen Jugendbegegnungen auch im Ausland an, bei denen ebenfalls mehrere Partnerorganisationen zusammenarbeiten. „Wir wollen junge Menschen verschiedener Nationalitäten und Kulturen zusammenbringen“, erklärt die Wiefelstederin, deren Verein sich eben auch die Begegnung junger Menschen aus Konfliktländern auf die Fahnen geschrieben hat. Ehemann Darko Mitevski – er ist gebürtiger Mazedonier – nennt da gern das Beispiel eines Treffens, an dem türkische und zypriotische Jugendliche teilgenommen hatten. „Erst kamen sie nicht miteinander klar, am Ende des Treffens haben sie gemeinsam eine Jugendorganisation gegründet“, erzählt er.
„Leider werden solche Begegnungen bei uns vor allem im ländlichen Raum kaum angeboten“, nennt Svenja Oltmanns einen weiteren Grund für die Gründung des in Wiefelstede ansässigen Vereins. Die Treffen finden stets unter einem bestimmten Motto statt, am Ende eines Treffens werden bereits Themen fürs nächste erarbeitet. „Die Themen sollen die Jugendlichen ja auch interessieren“, begründet die Wiefelstederin diese Vorgehensweise. Bei „Back to the Nature“ ging es in englischsprachigen Workshops unter anderem um Mülltrennung, im Freibad Hahn pflanzten die Teilnehmer zudem insektenfreundliche Pflanzen, eine Radtour führte nach Dangast, um das Watt kennenzulernen. „Auch das Campen bringt die Teilnehmer der Natur näher“, sagt die Wiefelstederin. Zudem sollen die Jugendlichen mal weg kommen von Handy, Videospiel und Computer. Auch Spiel und Spaß gehören zum Programm. Die Teilnehmer verbrachten mehrere Tage im Ferienpark Bernsteinsee in Conneforde, im Naturbad Hahn und eine Nacht in der Kirchenhütte in Hollen.
„Oft kommen Jugendliche in diesen Projekten erstmals überhaupt aus ihrem Land heraus“, wissen die Organisatoren. Die Treffen sind für die Teilnehmer wegen der Förderung aus dem EU-Programm sehr kostengünstig: Für das aktuelle, zehntägige Treffen haben sie lediglich 30 Euro gezahlt.