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Konzert Mühlenfolklore aus aller Welt

Nordenham - Windbeutel, Windmüller, Max und Moritz, Der kleine Wassermann, die Mühle am rauschenden Bach, Offshore und Steelwind: Beim „Brainstorming“ ließen die Gäste in der Moorseer Mühle ihren Gedanken freien Lauf.

Eingeladen hatte die Folkloregruppe Seewind anlässlich der Vorstellung ihres neuen Programms „De Möhl levt“ und über 70 Mühlenfreunde waren zu Gast. Vielseitig und facettenreich war das ausgearbeitete Programm.

„Müller“ sei der häufigste Name in Deutschland, erfuhr das Publikum. Christine Sassen-Schreiber, Dominique Wempe, Bärbel Supper und Klaus Zurhold hatten viel zu erzählen. Allein in Nordenham gebe es über 100 Müllers im Telefonbuch – ohne verwandte Namen wie Möller, Mühlenbruch oder Möhlmann.

Im Hintergrund liefen auf der Leinwand Bilder von alten Mühlen in Brake, Delmenhorst und Berne, Großenmeer und Nordermoor – darunter Familienaufnahmen, Momentaufnahmen von harter Feldarbeit, Kopien von uralten Postkarten, von Wandfliesen und Handzeichnungen.

Publikum singt mit

Dazu stimmten die vier Musiker das aus dem Jahr 1780 überlieferte Mitmach-Lied „Es klappert die Mühle“ an. Das Publikum sang begeistert mit. Es folgte Mühlenfolklore aus aller Welt – Musik zum Zuhören und Genießen. Noch nicht alles war perfekt. Doch gerade dies trug auch dazu bei, sich nicht nur als Zuhörer zu fühlen und sich zurückzulehnen, sondern bei dieser Art Hausmusiknachmittag aktiv mitzumachen.

Zwischendurch erzählten Christine Sassen-Schreiber, Dominique Wempe, Bärbel Supper und Klaus Zurhold kleine Geschichten, etwa die von dem klagenden Müller: „Ärgerlich. Hat man Korn, dann fehlt der Wind. Hat man Wind, dann fehlt das Korn.“

Oder sie trugen Gedichte vor, wie Eduard Mörikes makabren „Feuerreiter“ über das heiß gelaufene Mühllager und die brennende Mühle, oder das von Wilhelm Busch, in dem die Müllerstochter drei Räuber tötet, die durchs Fenster einsteigen wollen.

Richtig Spaß an Musik und Döntjes war auf den Gesichtern zu sehen, als die Mühlenfreunde bei „Lauf, Müller, lauf, wie die Katze nach der Maus“ den Refrain mitsangen oder beim Cancan des Pariser Moulin Rouge mitklatschten.

Zwischendurch noch ein paar flotte Sprüche: „Der Müller kann die Mühle drehen, aber nicht den Wind“, „Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sicher“ oder „Aller Anfang ist schwer, sagte der Dieb. Da stahl er den Mühlstein.“ Eigendynamik erhielt das Seewind-Konzert zum Abschluss, als die vier Musiker ganz bewusst statt „Das Wandern ist des Müllers Lust“ den Ohrwurm „Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus“ anstimmten.

Gäste stimmen Lied an

Die Gäste sangen zwar mit, stimmten anschließend aber von sich aus noch das Lied vom wandernden Müller an – und erarbeiteten sich so mit dem „Walzer der alten Knochen“ prompt eine weitere Zugabe.

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