Hude - In seinem Vortrag zeigte der neue Zweite Vorsitzende der Freunde des Klosters, Klaus Rademacher, den Handlungsbedarf an den Bauwerken und Freiflächen auf. Er sprach von einer ungeklärten Zukunft der Jugendherberge, einem unbekannten Umfang des Handlungsbedarfs am Naturbad und Geruchsbelästigung sowie Lärm durch Tierhaltung an der ehemaligen Meierei.
Der Klostersaal mit Museum verursache monatlich über 400 Euro Fixkosten, bedingt durch hohe Heizkosten. Ferner sei ein Zugang zum Ziegelhof (Brennöfen) nicht gegeben. Wünschenswert sei eine sichtbare Verbindung von Kloster und St. Elisabeth-Kirche mit Friedhof, umfangreiche Restaurierungsarbeiten würden in Sachen Erbbegräbnis erforderlich.
Die Planungen für ein Kulturforum an der Freifläche an der Bahn Richtung Nordenham seien eingestellt worden, dafür aber ein Parkplatz in Planung. Handlungsbedarf gebe es für die Holzbrücke über die Bäke. Was die Klosterruine angeht, wurden empfohlene Maßnahmen nach der Inspektion durch den Monumentendienst im September 2014 nicht durchgeführt. Eine neue Inspektion soll vom 6. bis 9. März 2017 erfolgen.
Daneben bemängelte Rademacher eine Fremdnutzung durch Fassadenkletterer, Gothic-Subkultur, Mountain Biker, Geocaching, Pokémon-Jäger, Überflüge mit Drohnen oder Picknicks mit Baustellenradios. „Festzustellen ist, dass wir uns auf einem Privatgelände angemietet durch die Gemeinde befinden. In diesem Zusammenhang müssen unbedingt Haftungsfragen geklärt werden“, erklärte Rademacher. Der Architekt forderte dazu unter anderem eine abgeschlossene Einzäunung ein, um auch der Polizei Handlungsspielraum zu geben. Dazu gehöre ein kontrollierter Zugang zur Ruine, beispielsweise durch das Museum oder alternativ durch eine Schranke.
Weiter regte der Vortragende an, die trennende Kirchstraße zwischen Klosterruine und Kirche optisch und verkehrstechnisch mehr zu einer Einheit werden zu lassen. Auch ein Beleuchtungs- und Beschilderungskonzept fehle, sowie Barrierefreiheit und Kinderspielplatz – oder besser: Mehrgenerationen-Spielplatz – als Alternative zum Klettern in der Ruine. Wünschenswert seien ferner ein Hochzeitswald und Freilufttheater-Terrassen.
Ein bunter Kessel an Forderungen, zusammengefasst auf zwei DIN A4-Seiten, die Rademacher vortrug und für deren Umsetzung er künftig alle Vereinskräfte benötigen wird. Aber auch Anstrengungen der Gemeinde, wobei betont wurde, dass den Klosterfreunden generell alle Türen offen stünden. Damit das so bleibt, bat der Vorstand darum, dass sich jeder praktisch oder ideell einbringe. „Jeder Beitrag – sei er auch noch so klein – ist willkommen“, so Rademacher und der Erste Vorsitzender Wolfgang Schaller.