Nordenham - Längst sind sie vorbei die Zeiten, als sich Eltern und Kinder gemeinsam vor den Fernseher gesetzt haben, um „Wetten, dass“ zu schauen. Und an das Testbild, das in der sendefreien Zeit auf dem Bildschirm flimmerte, können sich allenfalls die älteren TV-Freunde erinnern. Inzwischen gibt’s pausenlos bewegte Bilder auf unzähligen Kanälen und dennoch ist die gute, alte Flimmerkiste zumindest bei den Jugendlichen so gut wie out.
Streaming heißt das neue Zauberwort. Für viele Jugendliche sind Streamingdienste nicht mehr wegzudenken. Ende 2017 hatten allein Netflix und Amazon Prime rund 21 Millionen monatliche Nutzer. Sie bieten eine große Auswahl an Filmen und Serien an. Und die kann man jederzeit und überall gucken, zur Not auch auf dem Smartphone. Gerade die junge Generation schätzt diese Flexibilität - und auch die Auswahl. Das zeigt eine Umfrage unter Schülern in Nordenham, die wir auch nach ihren Lieblingsserien befragt haben.
Der 13-jährige
Ben Minßen schaut manchmal mit seiner Familie Fernsehen, wenn „etwas Gutes“ läuft. Doch auch der 15-jährige guckt Serien viel lieber online. Dazu nutzt er Netflix und Amazon Prime. Die actionreiche und spannende Thriller-Serie „Dark“ sieht er sich momentan am liebsten an. Auch bei ihm übernehmen seine Eltern die Kosten.
Julia Wojaczek (15) sieht sich, wenn sie Fernsehen schaut, nur Nachrichten an. Am liebsten schaut sie „Riverdale“, „Pretty Little Liars“ und „Gossip Girl“ auf Netflix. „Ich finde die Themen interessant und spannend. Für mein Streaming-Konto zahle ich selbst.“
Ähnlich wie Julia schaut Lars Grüneisen (17) im Fernsehen nur Nachrichten und Dokumentationen auf dem Sender DMAX. Während eines Auslandsjahres in Irland finanzierten ihm seine Gasteltern einen Account bei Netflix. „Mir gefällt die einfache Handhabung des Onlinedienstes.“ Am liebsten schaute er sich Serien wie „Breaking Bad“, „Family Guy“ und „The Punisher“ an, „weil ich diese Serien actionreich und fesselnd finde“, sagt er.
Der 16-jährige Léon Kottke sagt, dass er „maximal vier Stunden im Monat“ Dokumentationen auf ZDF-Info und NTV schaut. Allerdings sieht er sich auch auf den Streaminganbietern Netflix und Amazon Prime die Serien „Touch“, „24“ und „Designated Survivor“ an. „Ich finde sie „unterhaltsam, spannend und realitätsnah“. Die Bezahlung der Accounts übernehmen seine Eltern.
Davina Carstens (18) schaut meistens nur in den Ferien Fernsehen. Am liebsten sieht sie sich dann „The Voice of Germany“ auf ProSieben oder SAT1 an. Doch auch sie nutzt Netflix. Dort schaut sie „Stranger Things“, „Tote Mädchen lügen nicht“ und „Pretty Little Liars“. Sie mag die Genres Horror und Thriller, zu denen diese Serien gehören. „Es reizt mich, dass diese Dinge auch im echten Leben passieren könnten.“ Die Kosten übernimmt sie selbst.
Daniel Abels (15) hält schon seit drei Jahren nichts mehr vom klassischen Fernsehen. Lieber verbringt der Schüler die Zeit mit dem Schauen von Serien auf Netflix und Amazon Prime. Den Zeitvertreib finanziert er selbst.
Die 16-jährige Schülerin Berivan Tavan schaut selten Fernsehen. Sie bevorzugt ebenfalls die Serien „The Originals“, „Riverdale“ und „The Vampire Diaries“ auf Netflix und Amazon Prime, „weil es halt cool ist“. Außerdem gefällt ihr das große Angebot der vielen Filme und Serien, in den Online-Mediatheken. Doch auch sie muss die Kosten selbst übernehmen.