OFENERDIEK - Beruf: Künstler – das war der große Traum von Peter König. Zur Profession hat er die Kunst nicht gemacht, schließlich galt es, eine Familie zu ernähren, und die Kunst hätte ja auch brotlos sein können. Dennoch, das Zeichnen und Malen wurde sein liebstes Hobby. Seit 2005 gehört der heute 72-Jährige den Oldenburger Freizeitkünstlern an und ist mit einer Auswahl seiner Werke in der Osterausstellung vertreten (siehe Infokasten).
Peter König stammt aus Weiden in der Kurpfalz. „Dort in der Oberrealschule hatte ich eine Eins im Zeichnen und durfte meine Bilder ausstellen“, erzählt er. Das sei für ihn der Anreiz gewesen, sein künstlerisches Wirken zu forcieren. Sein Plan: 1959 ging er zur Bundeswehr, verpflichtete sich für zwölf Jahre als Zeitsoldat und wollte währenddessen Kunst studieren.
Familie gegründet
Das Vorhaben wurde zerschlagen, allerdings auf schöne Weise. Denn Peter König lernte in Oldenburg (hier war er beim Versorgungsregiment 6 in der Donnerschwee-Kaserne stationiert) seine Frau Kriemhild (aus Brake) kennen. Man heiratete, bekam zwei Töchter, ließ sich im Eigenheim in Ofenerdiek nieder. Das reine Künstler-Dasein war kein Thema mehr.
1963 nahm Peter König aber wieder Zeichenstift und Pinsel in die Hand. Anreiz dafür war ein Kunstwettbewerb der Truppe. Sofort war die alte Leidenschaft wieder da. „Ich habe jede Menge DIN-A-4-Papier vollgezeichnet“, erinnert sich der 72-Jährige. Er versuchte sich an Porträts, Figuren, Stillleben – mit Bleistift und Tusche. König begann ein Fernstudium an der Famous Artist School Amsterdam (bis 1969). Beruflich schlug er die Offizierslaufbahn ein. „Ich wurde Berufssoldat. Damit war das Kunststudium in Bremen nun wirklich gecancelt.“
In Kursen bildete sich König fort. Lernte in der Volkshochschule unter Leitung von Doris Garduhn (Dozentin an der Universität Oldenburg), ging mit dem Oldenburger Künstler Curt Zeh ins Gelände, um nach der Natur zu malen und übte als Pensionär (1993 ging er in den Ruhestand) im Sommeratelier des Oldenburger Künstlers Theo Haasche das freie Malen.
Aus dem Bauch heraus
Vom Gegenständlichen ist Peter König zum Abstrakten, Expressionistischen gewechselt. „Gegenständlich ist einfacher“, sagt er, „da malt man ja nur etwas ab.“ Beim Abstrakten jedoch, da müsse man aus dem Bauch heraus malen. „Der erste Farbklecks auf der weißen Leinwand ist der schwierigste.“ Außerdem gefällt dem Hobbykünstler, dass die abstrakten Werke dem Betrachter die Freiheit der Interpretation lassen. „Ich finde es auf Ausstellungen interessant, mit den Besuchern über meine Bilder zu sprechen.“
In der Küche der früheren Einliegerwohnung in seinem Haus hat König ein Atelier eingerichtet. „Die Zeit vergeht beim Malen viel schneller, und man entspannt“, sagt er.
Gerade hat der 72-Jährige in der