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Literatur Oldenburger Kibum-Preis geht an Autor Nils Mohl

OLDENBURG - Vier Schriftsteller waren für den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis nominiert, drei Frauen und ein Mann. „Ich bin eben der Quotenmann“, scherzte Nils Mohl noch unwissend am Nachmittag. Wenige Stunden später wusste er, dass er mehr ist: Der Hamburger (40) erhielt für seinen Roman „Es war einmal Indianerland“ den mit 7600 Euro dotierten Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis. Bekannt gegeben und überreicht wurde der Preis während eines Festaktes von Oldenburgs Oberbürgermeister Gerd Schwandner im Stadtmuseum.

Leben im Chaos

„Unsere Entscheidung fiel einstimmig aus“, berichtete freudig Ralf Schweikart von der Sitzung der Jury. Es seien „ungemein fassbare, lebendige, ganz eigenständige und eigensinnige Figuren, die der Autor beschreibt und dem Leser nahe bringt“. Hervorgehoben wurde das Literarische an dem umfangreichen Jugendbuch „Es war einmal Indianerland“ (Rowohlt, 347 Seiten, 12,99 Euro).

Mohls Werk ist für Menschen ab 16, 17 Jahren gedacht. Es arbeitet tüchtig mit Vor- und Rückblenden. Wie im Film finden sich schnelle Schnitte, Zeit und Orte sind ziemlich verwischt. Die eigentliche Geschichte passt dazu, sie ist relativ komplex. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes, der im Chaos lebt.

Als Boxer soll sich der namenlose Ich-Erzähler, so will es der Vater, in einem Hamburger Sozialghetto behaupten. Doch als der Vater des Mordes an seiner Lebensgefährtin überführt wird, gerät die Welt des Jungen aus den Fugen. Er muss den fliehenden Vater finden und zudem Antworten auf sinnliche Reize schöner Frauen. Und dann ist da noch ein mysteriöser Häuptling, der ihn verfolgt . . .

Nils Mohl studierte in Kiel, Tübingen und Berlin Literatur. Er arbeitet vier Tage pro Woche in einer Hamburger Werbeagentur. Außerdem ist er noch Dozent für Schreibtechniken an der Uni Hamburg. Diverse kleinere Literaturpreise hat er schon erhalten. „Es war einmal Indianerland“ ist sein erstes Jugendbuch, erschienen ist der Roman im Februar. Ein Freund aus Hude hatte Mohl auf den Kibum-Preis aufmerksam gemacht. Er war dann einer von 528 Kandidaten.

Drei Kinder

Beim Schreiben des Jugendbuchs, erzählt Mohl, habe er noch einmal die Zeit als 17-Jähriger durchlebt. Deshalb hält er auch nicht viel von Altersangaben auf Büchern: „Wenn ein Erwachsener meinen Roman gern lesen will, sollte er nicht durch eine Altersangabe abgeschreckt werden.“ Was er mit dem Preisgeld von 7600 Euro macht? Er macht sich zunächst mal wenig Gedanken. „Ich habe drei kleine Kinder“, lächelt er. Vielleicht läuft es auf tolle Weihnachtsgeschenke hinaus. Papa hat schließlich einen der renommiertesten Kinder- und Jugendbuchpreise gewonnen.

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