Oldenburg - Wer die Sammlung der Oldenburger Pekol-Busse besichtigen möchte, wird wohl künftig nach Hannover fahren müssen. Der Verein für Verkehrsgeschichte will die 14 verbliebenen Fahrzeuge dem Ausstellungsprojekt „Mobile Welten“ im Norden der Landeshauptstadt überlassen. Das bestätigte Vereinsvorsitzender Hans-Joachim Luckau am Dienstag der NWZ: „Mir bleibt nichts anderes übrig.“ Es handele sich aber nicht um einen Verkauf, sondern um eine Leihgabe.

Oldtimer-Liebhaber gründeten Ende 2011 einen Verein, um in den alten Louis-Eilers-Werken in Hannover eine Mobilitätsausstellung aufzubauen. Die Palette der Ausstellungsstücke reicht von Sportwagen, Motorrädern, Bussen, Klassikern der Wirtschaftswunderzeit bis hin zu bulligen US-Limousinen. Auch ein kleinerer Bus (Baujahr 1953) aus der Oldenburger Sammlung befindet sich bereits in Hannover.

Wie berichtet, steht die 4000 Quadratmeter große Pekol-Halle an der Alexander­straße vor der Zwangsräumung. Nach jahrelangem Streit mit der Supermarktkette Aktiv & Irma als Grundstückseigentümer war dem Verein für Verkehrsgeschichte im Februar eine Räumungsfrist gesetzt worden. Diese Frist ließ der Verein verstreichen.

In der Halle stehen jetzt nur noch die alten Pekol-Fahrzeuge. Alle anderen Autos und Feuerwehrwagen hat Luckau eigenen Angaben zufolge verkauft oder verschenkt.

Für die Rettung der historischen Sammlung setzte sich wiederholt der FDP-WFO-Fraktionsvorsitzende Hans-Richard Schwartz ein. Sein jüngster Appell an OB Gerd Schwandner, zumindest für die 14 verbliebenen Fahrzeuge eine zeitweilige Unterstellmöglichkeit (Größe von 800 Quadratmetern) bereitzustellen, blieb wirkungslos. Die Verwaltung könne sich nicht in laufende Rechtsstreitverfahren einmischen, teilte Schwandner mit.

Unterdessen hat der mit der Zwangsräumung beauftragte Gerichtsvollzieher eine Ersatz-Halle gefunden. Nach Auskunft des Amtsgerichts steht die Halle voraussichtlich Ende Juli zur Verfügung.

Bis dahin will Hans-Joachim Luckau bereits Teile der Sammlung nach Hannover gebracht haben. „Spätestens dann, wenn diese stadtgeschichtlich so einzigartige Sammlung auf den Weg nach Hannover gehen wird, dürfte deren endgültiger Verlust schmerzlich in unserer Stadt offenkundig werden“, ist sich Hans-Richard Schwartz sicher.