Sandkrug - „Kultursommer“ gibt es nur in Oldenburg? Falsch! Wie „Open Air“ in Sandkrug funktioniert, mitreißend und humorvoll, zeigten Bernd Tietzel und Lutz Fischer am Freitagabend auf der Terrasse des Tennisheims von Schwarz-Weiß Oldenburg vor mehr als 80 Besucherinnen und Besuchern. Eingeladen hatte der Hatter Kultur- und Tourismusverein.
Dem Duo ist es wichtig, sein Publikum mitzunehmen auf die musikalische Zeitreise. Da wird beim Stück „Looking back“ von Mike and the Mechanics mal nebenbei die Jahreszahl eingestreut oder Fischer animiert zu Pfeifübungen: „Wenn ich Hansi sage, hört Ihr auf!“ Einfach herrlich, wie bei der Interpretation von Bill Withers Song „Ain’t no sunshine“, auch bekannt aus dem Film „Notting Hill“, das „Wieso, wieso“ im Staccato folgt oder bei „Give a little bit“ die Gitarrensaiten vor Freude hüpfen. Gern kokettiert die selbst ernannte Boy-Group mit ihrem Alter. So freut sich Tietzel (66), dass er bei „Father and Son“ die Stimme des Sohne übernehmen darf. Und Fischer (59) animiert mit einer Anspielung auf Wardenburg den vielstimmigen Chor des Publikums dazu, beim Stück „Days like this“ sein Bestes zu geben.
Aber nicht nur die Auswahl der Lieder – von „A Heart in New York“ bis zur Tietzel-Komposition „Nur mit Dir“ überzeugt. Das Besondere an der Musik des Duos ist der Einsatz verschiedenster Instrumente. Neben unterschiedlicher Gitarren spielen sie auch Saxofon, Querflöte, Melodica oder Perkussionsinstrumente. Höhepunkt des mehr als zweistündigen Konzert ist zweifellos die besondere Zugabe: Bei „Highway to hell“ darf Tennisvereins-Vorsitzender Hergen Tegtmeier mit der Glocke den Takt angeben. Nicht nur die Clubmitglieder johlen vor Freude. Tegtmeier hatte gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister Wilfried Witte die Besucher begrüßt. Das erste Konzert beim Tennisclub wird nicht das letzte bleiben: Tietzel und Fischer kommen am 10. Juli 2020 wieder.