Saterland - Kurz vor Weihnachten hatte der neue Saterfriesisch-Beauftragte Henk Wolf zu einem Wettbewerb aufgerufen. Gesucht wurde ein saterfriesischer Begriff für die den Mund-Nasen-Schutz, dem nun ständigen Begleiter in der Corona-Pandemie. „Wer im Saterfriesischen über Mundschutz sprach, musste sich für die vielfältigen Bedeckungen der unteren Gesichtshälfte bislang ein Wort aus dem Hoch- oder Niederdeutschen ausleihen. Für die Oldenburgische Landschaft und den Seelter Buund war das ein Grund, einen Wettbewerb auszuschreiben: Wer könnte eine saterfriesische Übersetzung liefern, die eine gute Chance hat, sich in der Alltagssprache der Saterfriesen durchzusetzen?“, erklärt Wolf.
Die von Felix Fischer eingesandte Übersetzung „Sküüldouk“ („Schutztuch“ auf Hochdeutsch) wurde nun zum Gewinner gekürt. „Die vierköpfige Jury ist der Meinung, dass dieses Wort über alle Eigenschaften, die es zu einem Erfolg machen können, verfügt – es ist eindeutig Saterfriesisch, es ist eine kreative Neuschöpfung, es wirkt nicht konstruiert, ist kurz und einfach zu verstehen und hat keinen humoristischen Unterton“, teilt Wolf mit. Die Entscheidung sei der Jury nicht leicht gefallen. Insgesamt habe es 69 Vorschläge gegeben, „darunter viele gute“, so Wolf. Zu den Wörtern, die den Siegerplatz knapp verfehlt haben, sind das von Dr. Marie Bebber erfundene „Virensküül“ und die Schöpfung „Nozelke“ von Ingmar ten Venne.
Auch in anderen friesischen Sprache gibt es Wörter für den Mundschutz, erklärt der Saterfriesisch-Beauftragte. In der westfriesischen Sprache in den Niederlanden werde „mûlekapke“ („Mundkappe“) verwendet und für das in Schleswig-Holstein gesprochene Nordfriesisch sei in einem ähnlichen Wettbewerb „Müsdök“ („Mundtuch“) ausgewählt worden.