Stenum - Die Romane von Dora Heldt stehen regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Am Dienstagabend hatten mehr als 200 Zuhörerinnen Gelegenheit, die Autorin von Büchern wie „Wir sind die Guten“ und „Kein Wort zu Papa“ kennenzulernen. Im Gasthaus Backenköhler in Stenum las sie auf Einladung des Landfrauenvereins Ganderkesee.

Im Mittelpunkt der Lesung stand Dora Heldts aktueller Roman „Drei Frauen am See“. Die Autorin aus Hamburg, die im normalen Leben Bärbel Schmidt heißt, las einige Kapitel aus ihrem Buch. Außerdem erfuhren die Zuhörerinnen viel über ihre Arbeitsweise. Die Schriftstellerin berichtete, dass sie 35 Jahre lang im Außendienst eines Verlags gearbeitet und zwischen 150 und 200 Manuskripte pro Jahr gelesen habe. „Ich schreibe immer Bücher, wie ich sie gerne lesen würde.“

Während ihre bisherigen Romane allerdings eher heiter waren, geht es in „Drei Frauen am See“ melancholischer zu. „Was wäre gewesen, wenn ich zu bestimmten Zeiten in meinem Leben andere Entscheidungen getroffen hätte“, beschrieb Heldt die Überlegungen für ihr Buch. Der Roman handelt von vier Jugendfreundinnen, die sich im Laufe des Lebens aus den Augen verlieren und nach dem Tod von einer von ihnen wieder zusammenkommen. Da sie etwa ein Jahr für ein Buch brauche, sei ein Thema wichtig, dass sie ein Jahr lang interessiere, sagte die Autorin.

Dora Heldt erzählte den Landfrauen auch, dass sie nicht gerne recherchiert und deshalb für ihre Romane Orte nutzt, die sie gut kennt. „Ich muss immer wissen, wo ich mich befinde.“ Da sie beruflich häufig in Bremen gewesen ist, arbeitet ihre Roman-Figur Friederike im dortigen Parkhotel: „Der Gipfel der Recherche war, dass ich mich in die Lobby gesetzt und einen Cappuccino für 7,50 Euro getrunken habe.“

Im zweiten Teil des Abends las Heldt Kolumnen, die sie regelmäßig für eine Zeitschrift schreibt. Außerdem konnten die Besucherinnen Bücher signieren lassen.

Antje Rickmeier
Antje Rickmeier Redaktion Ganderkesee