Bad Zwischenahn - Lennard (5) weiß noch nicht so genau, was für eine „Maschine“ er baut. Was der Fünfjährige aber ganz genau weiß, ist, dass ein Loch in die Weißblechdose muss. Mit Hammer und Nagel bearbeitet er – unterstützt von Erzieherin Meike Sieber – den Dosenboden so lange, bis das Schlauchstück durchpasst. Ricarda (6), Marie und Nele (beide 5) sind in ihrer Entscheidungsfindung schon weiter: „Ein Roboter. Und der soll laufen können.“
Zwölf Kinder der Arbeiterwohlfahrt-Kindertagesstätte am Pfarrhof sind derzeit einmal in der Woche Künstler. Unter Anleitung von Kunstpädagogin Heike Seiferth und unterstützt vom Verein der Kunstfreunde Bad Zwischenahn sowie von der Artothek, einer Kunstausleihe in Oldenburg, erarbeiten sich die Fünf- und Sechsjährigen die Entstehung eines Kunstwerks. Fünf Vorlagen durften sie aus der Artothek mitnehmen. „Kunst geht auf Reisen“ heißt das Projekt daher auch, das vom Bundesverband Museumspädagogik gefördert wird.
Ein Kunstwerk ist von Gerlinde Beck. Die Skulptur haben die Kinder zunächst genau untersucht, haben Farben und Formen erkannt, sie auf großen Blättern skizziert, um sie schließlich als Vorlage für ihre eigenen „Maschinen“ zu nehmen. Erlaubt seien dabei alle Techniken, erläutert Heike Seiferth: Bauen, Kleben, Malen, Drucken. „Die Kinder sollen herausfinden, wie die Künstler gearbeitet haben.“
Um ihre Ideen umzusetzen wurde in den Wochen vor dem Projekt fleißig gesammelt. Dosen, Schläuche, Flaschen, Schleifenband, selbst ausgediente Computerplatinen werden hier zu Kunstwerken. Eine zentrale Frage dabei an diesem Morgen: Wie schafft man Verbindungen? Und eine Erkenntnis: Heißkleber geht immer.
Die Ergebnisse des Kunstprojektes werden übrigens öffentlich zu sehen sein: am 13. und 14. Juli, jeweils von 8 bis 12.30 Uhr sowie 14 bis 16 Uhr, im Foyer des Rathauses, Am Brink 9.