OLDENBURG Die Galerie „Kunstück“ in Oldenburg begeht das 20-jährige Bestehen mit einer Auswahl von Arbeiten von 23 Künstlern, die der Galerie besonders verbunden sind. Einen Schwerpunkt bilden Skulpturen überwiegend figurativer Art. Sie zeigen Alltagssituationen und unterhalten mit viel Witz.
Vor allem in der Malerei sind in der Schau neben den zuweilen hintergründigen Darstellungen menschlichen Verhaltens auch zahlreiche abstrakte Kompositionen zu finden. Die Vielfalt belegt, dass die Galerie nicht an Stilrichtungen gebunden ist, sondern eine Weite an künstlerischen Möglichkeiten der Postmoderne in den klassischen Disziplinen anbietet. Dazu zeichnet die Galerie aus, dass sie auch den heimischen Künstlern Raum gibt, obwohl sie bereits ein überdurchschnittlich großes Künstler-Angebot in Ausstellungen präsentiert (bis zum 15. Juni).
Lange Zeit hat Helmut Bellmann, geboren 1939 in Berlin, als Lehrer und Künstler in Jaderberg gelebt; jetzt ist er verzogen. 1993 war sein Haus abgebrannt, es wurde wieder aufgebaut, muss aber jetzt einem Windpark weichen.
Eine Retrospektive seiner Malerei und Zeichnung unter dem Titel „Von vor und nach dem Brand“ veranstaltet das Künstlerhaus Jan Oeltjen zum Abschied und verweist auf einen Künstler, der an vielen Orten in der Welt gemalt hat, sowohl in Cornwall wie in Sibirien, in Venedig wie in Portugal.
Seine Bilder zeigen uns Landschaften, wie er sie gesehen hat. Er kann von der konventionellen Farbigkeit Abstand nehmen und das Wasser zwischen den schwarzen Bergen rot färben. Er kann aber zeitweise auch Ornamentales als Stilmittel einsetzen und nach dem Brand aus Restmaterial zu zeichenhaft symbolischen Kompositionen kommen. Die Ausstellung zeigt die Vielseitigkeit eines Malers und Zeichners, der in der Kunst dem Schicksal getrotzt hat (bis 2. September zu sehen).
„Spaziergänge in Einsamkeit“ hat Gennady Karabinskiy seine Ausstellung im Palais Rastede überschrieben. Er deutet damit nicht nur die Einsamkeit des Künstlers in der Gesellschaft an, sondern die des Wanderers in der Fremde. Der Künstler, der in Weißrussland geboren wurde, in St. Petersburg seine Ausbildung erhielt und Mitglied des dortigen Künstlerverbandes wurde, kam 2004 nach Oldenburg.
Seine Malerei zeigt Menschen und Situationen im Alltag der früheren Heimat. Erlebtes vermischt sich mit Erfundenem. Karabinskiy drückt in seiner Malerei nicht nur ein ganz eigenständiges Farbempfinden aus, in dem sich die Farben nicht mehr an Formen halten, aber für die dargestellten Figuren zu symbolischer Bedeutung werden (bis zum 8. Juli).