WILDESHAUSEN - Sie malt seit ihrer Kindheit. „Ein Leben ohne Kunst kann ich mir gar nicht vorstellen“, sagt Helga Pfeifer. Von 1976 bis nach der Wende in der DDR 1990 war die 62-jährige, ausgebildete Möbeltischlerin, als Galeristin und Kunsthändlerin in der noch heute bestehenden „Greifengalerie“ in Greifswald tätig. Nun stellt sie 42 ihrer Werke aus Acryl, Aquarell und Öl im Wildeshauser Stadthaus aus. Der Titel der Schau: „Maritimes“.

„Man erkennt in den Bildern Ihre Ausbildung wieder“, sprach Bürgermeister Dr. Kian Shahidi die Künstlerin bei der Vernissage am Montagabend an. Pfeifer, im Harz-Örtchen Allstedt geboren, war jahrelang für eine Werbeagentur tätig. „Die Farbwahl stimmt jeden Besucher des Stadthauses freundlich“, meinte Shahidi. Auch die Mitarbeiter der Verwaltung gingen nun besser gelaunt an die Arbeit. Die Bilder weckten Lust auf Neues und luden geradezu zum Reisen ein.

Pfeifer absolvierte ihre künstlerische Ausbildung im Zirkel des Verbandsmalers Wilhelm Schmied in Halle. Weitere Erfahrungen sammelte sie beim Abendzeichnen an der Universität Greifswald bei Mechthild Homberg. Gern erinnere sie sich an ihre große Ausstellung in den 80er-Jahren in Rostock zurück, berichtete die Künstlerin. Weitere Ausstellungen waren in Sangerhausen, Greifswald und Stralsund. Einige ihrer Werke hängen auch im Kreißsaal-Trakt des Krankenhauses Johanneum. Gemeinsam mit Ehemann Rolf kam sie 1993 nach Wildeshausen.

Pfeifers Liebe zur Ostsee ist unverkennbar. Mit festem Strich und leuchtenden Farben bringt sie Leuchttürme, ein „rotes Boot“ oder den Kreidefelsen auf der Insel Rügen auf die Leinwand. Aber auch der Frühnebel im norwegischen Fjord oder Geysire sind ihr Thema. Direkt neben der Tür zum Einwohnermeldeamt hängt das Bild „Blaue Welle“, das wie die „Ballonfahrt“ durch seine Dynamik beeindruckt.

Französische Chansons von Evelyn Delcour, eine Freundin der Künstlerin, sorgten für den stimmigen Rahnen. Mit klarer Stimme, mitten zwischen Freunden und Bekannten Pfeifers, sang sie „La Vie en Rose“ oder „M’Lord“ von Edith Piaf oder Stücke von Charles Aznavour. Die Bilder sind noch bis zum 3. Dezember zu sehen.