Navigation überspringen
nordwest-zeitung
Abo-Angebote ePaper Newsletter App Prospekte Jobs Immo Trauer Shop

Digital-Großprojekt Passend machen, was derzeit nicht passt


Drohnen sind in der Feldwirtschaft heute schon auf vielen Gebieten im Einsatz. Bei „Agri-Gaia“ geht es darum, dass sie ihre Daten besser austauschen können.



Klaus-Peter Jordan

Drohnen sind in der Feldwirtschaft heute schon auf vielen Gebieten im Einsatz. Bei „Agri-Gaia“ geht es darum, dass sie ihre Daten besser austauschen können.

Klaus-Peter Jordan

Osnabrück/Berlin - Jeder Landwirt kennt das Problem: Mit zunehmender Digitalisierung fast aller Arbeitsbereiche in der Landwirtschaft wird es immer schwieriger, die Datenmengen, die unterschiedlichen Systeme der Anbieter und Betriebsvergleiche zu bewerkstelligen. Vieles passt einfach nicht zusammen!

Das soll sich ändern. Dazu ist kürzlich das Großprojekt „Agri-Gaia“ gestartet worden. Ziel ist es, eine herstellerübergreifende Infrastruktur in Form einer Plattform für den Austausch von Daten und Algorithmen zu erarbeiten, um die vielen Datensätze, die in der digitalisierten Landwirtschaft, aber auch in der nachgelagerten Ernährungswirtschaft anfallen, über Betriebe und Hersteller hinweg austauschbar zu machen. Entwickelt werden sollen eine Datennorm und eine Cloud-Lösung.

Uni Osnabrück dabei

Das Projekt „Agri-Gaia“ wird geleitet vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Beteiligt ist auch die Universität Osnabrück mit dem Informatikbereich Agrarfernerkundung. Gefördert wird „Agri-Gaia“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit knapp zwölf Millionen Euro, wovon eine Million Euro nach Osnabrück geht. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Die Osnabrücker wollen im Rahmen des Projekts in landwirtschaftlichen Betrieben Daten erheben, daraus Prognosemodelle und Handlungsempfehlungen entwickeln. „Primäres technisches Ziel ist es, dem Landwirt durch Bereitstellung von Modellen und auf künstlicher Intelligenz (KI) basierter Bestandskartierung über die ,Agri-Gaia‘-Plattform Entscheidungshilfen für eine nachhaltige Bewirtschaftung seiner Flächen zur Verfügung zu stellen“, erklärt Dr. Thomas Jarmer, Leiter des Projekts an der Universität Osnabrück. „Wir erheben Daten auf dem Acker sowie mit verschiedenen Kamerasystemen auf Drohnen und nutzen darüber hinaus Satellitendaten und weitere Datenquellen, um Bilder von Einzelpflanzen sowie Teilflächen zu bekommen“, sagt Jarmer. Diese Daten ermöglichen es, Aussagen über die Entwicklung von Pflanzen zu treffen. „So kann der Landwirt teilflächenspezifische Maßnahmen durchführen, ohne die gesamte Ackerfläche bearbeiten zu müssen“, erläutert der Fernerkundler. Das biete sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile: „Der Landwirt kann an den notwendigen Stellen in der richtigen Menge gezielt düngen oder Unkraut bekämpfen und so seine Flächen viel nachhaltiger bewirtschaften.“

Künstliche Intelligenz

„Mit ,Agri-Gaia‘ digitalisieren wir die Agrarwirtschaft und bringen Künstliche Intelligenz in die konkrete Anwendung“, so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Die Digitalisierung sei für die Wettbewerbsfähigkeit der Agrarwirtschaft von hoher Bedeutung. Datenbezogene Dienste und Künstliche Intelligenz seien mit die wichtigsten Treiber für die Erschließung neuer, aussichtsreicher Geschäftsmodelle.

Bessere Qualität

Nach Ansicht von Prof. Dr. Joachim Hertzberg, Leiter des Forschungsbereichs „Planbasierte Robotersteuerung“ am DFKI und Koordinator des Projekts „Agri-Gaia“, braucht digitalisierte Landwirtschaft KI-Technologie, um die anfallenden Daten zu verarbeiten, und Vernetzung durch die Agrar-Wertschöpfungskette hindurch, um die Qualität ihrer Erzeugnisse nachhaltig weiter steigern zu können. „,Agri-Gaia‘ schafft beides“, so Hertzberg.

Themen
Artikelempfehlungen der Redaktion
Reaktionen

Reaktionen auf VfB-Niederlage in Dresden Appiah: „Sonst wird es für viele Spieler die letzte Saison hier gewesen sein“

Wolfgang Wittig Lars Blancke Dresden

Niedersachsen lernt von Norwegen Warum die Zement-Industrie das Klimagas einfangen will

Stefan Idel Büro Hannover Oslo
Spielbericht

1:2 vor 30000 Fans bei Dynamo Dresden VfB Oldenburg steigt als Drittletzter aus 3. Liga ab

Lars Blancke Wolfgang Wittig Oldenburg
Berliner Notizen

Kurioses und Ungewöhnliches aus der Politik Lauterbachs Maske und der Bürgerrat im Bierzelt

Hagen Strauß Büro Berlin
Kommentar

CDU-Vorstoß zum Rentenalter Die Debatte ist es wert

Kerstin Münstermann Büro Berlin
Auch interessant