TURIN TURIN/SID - Triumph und Trauer lagen für Olympia-Gastgeber Italien bei den 20. Olympischen Winterspielen von Turin dicht beisammen. Die fünf Goldmedaillen von Eisschnellläufer Enrico Fabris, der auch im Teamwettbewerb erfolgreich war, von Rodel-Ikone Armin Zöggeler, der Skilanglauf-Staffel der Männer und von Giorgio di Centa im 50-km-Marathon im vorletzten Wettbewerb ließen die Tifosi jubeln. Di Centas Erfolg war der fünfte Olympiasieg für die „Azzurri“ bei den Spielen im Piemont, womit die Gold-Ausbeute von Salt Lake City (vier) doch noch übertroffen wurde.
Dafür patzte der größte Favorit, Superstar Giorgio Rocca, im Spezialslalom. Er stürzte schon nach wenigen Sekunden im ersten Lauf und sorgte für Entsetzen unter den Fans, die sich zu Tausenden am Sonnabend auf den Weg nach Sestriere gemacht hatten. Die Fahnen hingen fortan auf halbmast, die Rocca-Anhänger verließen nach der Enttäuschung in Scharen den Zielraum.
Roccas Scheitern war irgendwie symptomatisch für die Winterspiele in Piemont aus italienischer Sicht. Stimmung herrschte allenfalls in Turin – auf der Medal Plaza bei den Siegerehrungen oder bei den anschließenden Konzerten von internationalen Stars und natürlich bei den „olympischen Nächten“. 400 000 Menschen verabschiedeten sich am Sonnabend in der Turiner Innenstadt von den Spielen. Der Erfolg der „schlaflosen Nacht“ eine Woche zuvor wurde damit noch übertroffen.