Eden: Im Rückblick erscheinen mir die wenigen Wochen bis Ende Oktober, in denen ich wieder veranstalten durfte, wie eine glückliche kleine Episode. Im ersten Lockdown habe ich Formate für das Internet entwickelt. Für die analoge Begegnung mit Schriftstellern und Publikum gibt es aber keinen gleichwertigen Ersatz.
Eden: Eine komplette Literatursaison erhielt im Frühjahr keine Aufmerksamkeit. Das ist in jeder Hinsicht tragisch und führt zu großer Verunsicherung und existenziellen Ängsten. Als Partnerin der Kampagne „ZWEITERFRÜHLING“ reagiere ich darauf, indem ich Bücher, die von Februar bis Juli 2020 erschienen, im kommenden Jahr in mein Programm aufnehme.
Eden: Wir werden die aus- gefallenen Lesungen nach und nach auf der Homepage des Projekts (www.literatournord.de) als Videofilme präsentieren. Diese Option haben wir bereits im Juni vorbereitet. Als Notlösung, die jetzt leider schon nach der ersten Lesung greifen muss.
Eden: Es gibt ein Programm des Literaturhauses, auch für die Wintermonate. Ich plane unverdrossen weiter, organisiere in diesen Tagen bereits das Frühjahrsprogramm.
Eden: Im Sinne von „ZWEITERFRÜHLING“ empfehle ich den Roman „Der Empfänger“ von Ulla Lenze. Er erzählt die Geschichte eines deutschen Auswanderers in New York, der kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ins Visier der Weltmächte gerät. Das Buch hätte das Potenzial zum Bestseller gehabt. Leider ist es im Frühjahr 2020 erschienen.