Zu den Autoren und Musikern, Bohemiens und Lebenskünstlern, die in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts als Beatniks bekannt wurden, gehörte Jack Kerouac. 1957 traf er mit seinem legendären „On the Road“ jenen atemlosen Ton, der für die Literatur dieser Generation prägend wurde. In „Bebop, Bars und weißes Pulver“ mischte er 1958 erneut autobiografische mit fiktiven Motiven und erzählte eine ebenso wüste wie zärtliche Liebesgeschichte. (Jack Kerouac: „Bebop, Bars und weißes Pulver“, rororo 25435,€ 7,95)
Neben Kerouacs „On the Road“ gilt William S. Burroughs’ „Naked Lunch“ als wichtigstes Schlüsselwerk des Beat. Es spielt in einer teils realen, teils halluzinatorischen Welt, die von Junkies, Schwulen, Agenten, Dealern und grässlichen Fantasiegestalten bevölkert wird. Bei Erscheinen löste das grimmig-komische Werk einen Skandal aus und wurde zum Meilenstein im Kampf gegen die literarische Zensur. (William S. Burroughs: „Naked Lunch“, rororo 25644,€ 9,95)
Ähnlich wie der Beat der 50er Jahre Amerika erschütterte, revolutionierten ein paar Jahre später die Swinging Sixties England. Mordecai Richlers Roman „Cocksure“ ist eine treffende Satire dieser Epoche. Erzählt wird die Geschichte eines leicht spießigen Verlagslektors, dessen bürgerliche Welt unter den Klängen der Rockmusik und den mehr oder minder freiwilligen Exzessen entfesselter Sexualität erschüttert wird. (Mordecai Richler: „Cocksure“, Fischer TB 18078, € 9,95)
Im turbulenten „Summer of Love“ lernte 1967 in New York die Rocksängerin Patti Smith den Fotografen Robert Mapplethorpe kennen und lieben. Obwohl Mapplethorpe sukzessive seine Homosexualität entdeckte (und 1989 an einer HIV-Infektion starb), blieb das Paar unzertrennlich. Smiths bewegendes, ehrliches und poetisches Buch ist eine Hommage an die Subkultur der 70er Jahre (Patti Smith: „Just Kids. Die Geschichte einer Freundschaft“, Fischer TB 18885, € 9,99)
Ein Discjockey aus Los Angeles reist zur Zeit des Mauerfalls nach Berlin. Er sucht einen Jazzmusiker, der in Ostdeutschland abgetaucht sein soll, und macht die Entdeckung, dass die Lage der Ostdeutschen nach der Wiedervereinigung mit derjenigen der Afroamerikaner nach dem amerikanischen Bürgerkrieg vergleichbar ist. Paul Beattys „Slumberland“ wirkt wie ein später Beat-Roman, indem er Jazz mit Techno, Ost mit West und Schwarz mit Weiß mischt. (Paul Beatty: „Slumberland“, Fischer TB 18613,€ 9,99)