Oldenburg Maximilian Eggestein sprach das aus, was viele Spieler und Trainer sowie fast alle Fans der Bundesliga denken. „Wer weiß schon, was noch Handspiel ist und was nicht?“, fragte der Bremer Mittelfeldspieler und gab die Antwort selbst: „Ich jedenfalls nicht. Ich habe den Überblick verloren.“ Die Ratlosigkeit bei dem Aufregerthema schlechthin im Regelwerk hatte mal wieder einen neuen Höhepunkt erreicht.
Tatort Mainz: Dort bekam Mainz-Verteidiger Moussa Niakhaté den Ball so auffällig an den abgespreizten Unterarm, dass die „Verbreiterung der Körperfläche“ eindeutig gegeben war. Hier kam der Videoweis zum Einsatz – und nahezu jeder dachte, dass es Elfmeter geben wird. Gab es aber nicht. Dies nicht zu ahnden, das gestand der DFB zumindest ein, sei ein Fehler von Referee Frank Willenborg gewesen. Alles andere hätte das Regelwerk auch absolut ad absurdum geführt.
Tatort Gelsenkirchen: Hier war Dortmunds Thorgan Hazard achtlos, so dass ihm der Ball nach einer Ecke an die Hand sprang. Der Videobeweis kam nicht zum Einsatz – und auch wenn die Emotionen bei den Schalkern natürlich hochkochten, war dies die nachvollziehbarste Entscheidung. Der Belgier hatte spät freie Sicht, war nicht klar auf den Ball ausgerichtet, versuchte den Arm noch wegzuziehen.
Und dennoch überwiegt der Eindruck: In einem anderen Stadion mit einem anderen Schiedsrichter wäre hier vielleicht auch auf Elfmeter entschieden worden. Aber wie würde Maxi Eggestein fragen: Wer weiß das schon?