Oldenburg Nein, besonders gut sieht es nicht aus an den niedersächsischen Schulen. Pünktlich zum neuen Schuljahr herrscht miese Stimmung: Lehrer fehlen an allen Ecken und Ende, Unterricht fällt aus, überall müssen Lehrkräfte unbezahlte Überstunden leisten, und Führungspositionen an kleinen Grundschulen werden mittlerweile wie Sauerbier angeboten. Keine Interesse. Viel Stress und schlechte Bezahlung.
Und noch ein Unterschied: Dieser Kultusminister hört zu, wenn er Schulen besucht und das Gespräch mit Eltern, Schülern und Bürgern sucht. Immer wieder macht sich Tonne Notizen, erkundigt sich im Haus nach Fehlern und Missständen. Diese Amtsführung lässt hoffen.
Tonne wird allerdings auch rasch beweisen müssen, über welche Steherqualitäten er verfügt, wenn die Landesregierung bald über eine bessere Bezahlung von Grund-, Haupt- und Realschullehrern entscheidet. Es geht schlicht um mehr Geld. Das erwarten die Betroffenen von ihm. Ein Formel-Einstieg in irgendwelche Stufenpläne bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag reicht nicht. Sonst produziert Tonne nur Enttäuschungen.
Vor allem gerät das große Projekt in Gefahr, den Schuldienst in Niedersachsen auch für Lehrkräfte aus anderen Bundesländern attraktiver zu machen. Bewerber gehen verständlicherweise dorthin, wo sie bessere Bedingungen finden. Genau an diesem Punkt hinkt Niedersachsen weit hinterher.
Man kann es auch so sagen: Tonne muss jetzt liefern.