Wer keine Probleme hat, der macht sich welche. Das trifft auf keine andere Partei so zu, wie auf die Grünen. In Niedersachsen ist die rot-grüne Koalition nur noch drei Abstimmungen von der Regierungsbank entfernt. Doch das Zittern beginnt jetzt nicht am Dienstag mit der Frage, ob die Ein-Stimmen-Mehrheit bei der Wahl des Ministerpräsidenten hält. Es beginnt bereits am Sonnabend, wenn die Grünen auf ihrem Parteitag über den Koalitionsvertrag und die überraschende Initiative zur Trennung von Amt und Mandat streiten.

Man dürfte annehmen, dass eine Parteibasis Kröten wie die weitere Planung der A 20 schlucken wird, wenn es um die Regierungsmacht im Land geht. Auch der Initiativantrag sollte normal keine Hürde sein. Doch die Basis der Grünen ist unberechenbar und bei Parteitagen schon mal für eine Überraschung gut. Falls es nicht so gut laufen sollte, hat die Parteispitze zur Sicherheit eine Rede von Grünen-Ikone Jürgen Trittin eingeplant. Der gewandte Redner hat es fast immer geschafft, die Stimmung zu drehen.