Ahlhorn 46 Jungen und Mädchen vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Ahlhorn konnten am Freitagvormittag ein ganz besonderes Gut in den Händen halten: ihr Abiturzeugnis.
„Sie erhalten den Schlüssel zu zahlreichen Schlössern. Wie sie den verwenden, liegt bei Ihnen“, wandte sich Landrat Carsten Harings in seiner Ansprache an die Abiturienten. Durch ein Trainingslager seien die jungen Menschen gegangen und hätten dabei ihr Talent, Geschick und Durchhaltevermögen bewiesen. Der stellvertretende Bürgermeister von Großenkneten, Samuel Stoll, wünschte den Absolventen alles Gute.
Für viel Spaß sorgte die Ansprache der Abiturienten, vertreten durch Lennart Wolf und Lukas Wagner, die einige positive Seiten aus dem Schulalltag beschrieben. „Wir entschuldigen uns für die Mottowoche, als Bibi und Tina mit echten Pferden auf den Schulhof geritten kamen“, sagte Lennart. Auch dass sie den Wechsel von drei Jahren Oberstufe auf zwei nicht gut heißen würden, stellten die beiden klar. Dennoch seien sie zuversichtlich, dass die Schule sie gut auf das Leben vorbereitet hat. Selbstbewusst verkündeten sie ihren nun ehemaligen Lehrerinnen und Lehrern: „Ihre Rente ist in guten Händen.“
Hohe Ansprüche
Für die Lehrer sprach Roman Wöhlecke-Klimas ein paar Worte: „Wir wissen, das ihr erheblichen Ansprüchen gerecht werden musstet“, richtete er sich an die Absolventen. Er hob auch diejenigen hervor, die die Fachhochschulreife erlangten, „das ist kein Abi zweiter Klasse“, so der Mathelehrer. „Ihr seid die Architekten eurer eigenen Zukunft“, machte er den jungen Menschen Mut. Auf dem Teppich bleiben, sei aber auch nicht unwesentlich: „Nicht jeder Architekt entwirft die große Kathedrale, eine Doppelhaushälfte reicht auch.“
Ob aus den Schülern nun mündige eigenständige Bürger geworden sind, wird sich jetzt im großen Praxistest, der sich Leben nennt, zeigen. Aus den Kinderschuhen heraus, aus dem Elternhaus noch nicht ganz, fragte sich der ein oder andere Zuhörer am Freitag vielleicht mit Mathelehrer Wöhlecke-Klimas: „Ist die Erziehung jetzt abgeschlossen?“
Zwischendurch wurde es musikalisch: mit dem DBG-Ensemble unter der Leitung Markus Bantel-Tönjes an der Theorbe sowie drei Schülerinnen an der Violine, zwei Querflöten und einer Gitarre. Sie spielten Stücke der Barock-Zeit.
Bestes Abi
Das beste Zeugnis sicherte sich Lukas Wagner mit einem Schnitt von 1,7. Annika Siefken und Marie Wennekamp folgten mit einem Notendurchschnitt von 1,9. Alle drei erhielten einen Buchgutschein.
Schulleiter Wolfgang Reich-Kornett hatte ebenfalls einen Rat an seine nun ehemaligen Schützlinge: „Das Leben speist sich aus dem Wechsel der Dinge. Arbeit und Ruhe, Schweigen und Sprechen, Weinen und Lachen.“ Zu sehr übertreiben, sollten die Abiturienten es nicht. Jedenfalls nicht generell, am Freitagabend jedoch wartete erstmal die Abifeier.