Bookholzberg Die Oberschule an der Ellerbäke ist nicht ganz dicht: Immer wieder treten im naturwissenschaftlichen Trakt Wasserschäden auf. Nach Angaben der Gemeindeverwaltung gab es bereits eine umfangreiche Dachsanierung in einem ersten Abschnitt – offenbar noch nicht mit dem gewünschten Erfolg. Für die Sommerferien jedenfalls kündigt der Schulträger eine „ergänzende umfängliche Dachsanierung“ an.
Dann sollten auch Deckenplatten in einem Klassenraum ausgetauscht werden, die in diesen Tagen für Aufregung im Bookholzberger Schulzentrum sorgten: Schon seit dem vergangenen Jahr sind auf den Platten braune Wasserränder und dunkle Flecken zu sehen, gegen Ende des Jahres rieselte auch Material von der Decke – „in geringem Umfang“, wie es aus dem Rathaus heißt.
Schülerinnen und Schüler einer zehnten Klasse, die in dem Raum unterrichtet werden, nahmen an, es könne sich bei den Flecken an der Decke um Schimmel handeln, und befürchteten gesundheitliche Folgen. Die Herstellerfirma habe dies bei einer Besichtigung im November 2019 aber ausgeschlossen, teilte die Gemeindeverwaltung auf Nachfrage der NWZ mit. Das in den Deckenplatten eingesetzte Bindemittel wirke sogar „aufgrund seiner alkalischen Reaktion einer Schimmelbildung entgegen“.
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Durch den Wasserschaden, so erklärt die Verwaltung weiter, hätten sich im Plattenkörper Salze gelöst, die in Verbindung mit der Raumluft Calciumcarbonat bildeten – Kreide also. Das „flockige Kristallgebilde“ sei gesundheitlich unbedenklich.
Aufgrund der Reaktionen aus der Schülerschaft und weil das Rieseln „unangenehm“ sei, so die Verwaltung, werde aber der Austausch der Deckenplatten nun schon in den Osterferien vorgenommen. Ein früherer Termin sei wegen der Lieferzeiten nicht möglich.
Innerhalb der Oberschule hat der Fall einigen Staub aufgewirbelt: Schülerinnen und Schüler aus der betroffenen Klasse hatten in der vergangenen Woche gebeten, den Klassenraum wechseln zu dürfen. Das lehnte Schulleiter Jan-Michael Braun ab, weil die Begründung der Jugendlichen für den Raumwechsel – der vermeintliche Schimmelbefall – nicht den Fakten entsprach. Der Wechsel eines Klassenraumes könne nur aus triftigen Gründen erfolgen, sagte Braun gegenüber der NWZ, „das können wir nicht einfach so willkürlich machen“. Der Schulleiter hat der Klasse am Donnerstag noch einmal die von der Gemeindeverwaltung beschriebene Faktenlage erläutert. Er sei auch weiter offen für Gespräche, betonte Braun.
Die Schülerinnen und Schüler der betroffenen Klasse sind unzufrieden damit, wie die Schulleitung bisher mit dem Fall umging. Wenn es in den Osterferien aber zum Austausch der Deckenplatten komme, so eine Schülerin, „dann ist das gut“. Die Flecken an der Decke seien aus Sicht der Klasse „echt kein Zustand mehr!“