Harpstedt 50 Jahre Schulgeschichte werden am Freitag, 3. Mai, in der Oberschule (OBS) Harpstedt Revue passieren. Wer bei diesem Thema allerdings staubtrockene Vorträge erwartet, der liegt völlig falsch: Ein „Geist“ wird durch die Schule spuken, eine Zeitkapsel wird vergraben – und so manch eine uralte Landkarte taucht in Form von neuen Federmappen wieder auf.
Was da im Gebäude an der Schulstraße 14 mit einem „Tag der offenen Tür“ gefeiert wird, ist das 50-jährige Bestehen des Gebäudes der heutigen Oberschule Harpstedt. Mit dem Jubiläum haben sich die rund 300 Schüler und die Lehrkräfte seit Montag in Projekttagen beschäftigt. Das Ziel: Geschichte soll mit allen Sinnen erlebbar sein.
Unter 16 Projekten konnten die Schüler wählen. Ganz oben auf der Hitliste: „Ernährung und Hauswirtschaftsunterricht früher/heute“. 16 Plätze standen zur Verfügung, etwa 80 Schüler wollten mitmachen, wie Projektkoordinatorin Frauke Gaede staunte.
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Mit einem traditionellen Gericht ging’s am Montag los – Nudelsuppe mit Fleischklößchen und Eierstich. Eineinhalb Stunden habe da die Vorbereitung samt Gemüse-Schneiden und Pudding-Anrühren gedauert, erklärte Pädagogin Ingrid Rathje, die das Angebot zusammen mit ihrer Kollegin Ruth Stöppelkamp leitet. An Tag zwei des Angebots wurde ein Unterschied zu heutigen Gerichten deutlich: Die italienische Minestrone stand nach 30 Minuten auf dem Tisch.
Reine Mädchensache
Andere Unterschiede zeigte Rathje auf einem am Montag „geschossenen“ Erinnerungsfoto: Hauben und Kittel seien früher im Hauswirtschaftsunterricht Pflicht gewesen. Und: Mädchen waren am Herd (noch) unter sich.
Apropos Kleidung: Ein anderes Projekt beschäftigt sich mit der Schülermode im Wandel der Zeit. Die Ergebnisse würden am Freitag auf dem Laufsteg vorgestellt, kündigte Frauke Gaede an.
Wieder andere Schüler machen den Zeitsprung von 50 Jahren in einem selbst erdachten Theaterstück deutlich. Der Inhalt: Der Geist des alten Hausmeisters spukt durch das Gebäude und begegnet den Medien der digitalen Zeit.
Dass die alten Landkarten im Keller der OBS durchaus noch eine Verwendung finden können, zeigt ein von Martina Janssen geleitetes Projekt: Ausschnitte der Karten bilden, mit Buchfolie überzogen, den Ausgangsstoff für die Produktion von Federtaschen. Nach ähnlichem Konzept wird im Projekt „Upcycling“ mit Barbara Zabielski und Edyta Brümmer gearbeitet: Hier kommen alte Autoreifen zu neuen Ehren als Hocker, Ü-Eier werden zum Deko-Bilderrahmen, Dias zum Lampenschirm.
Auf Stellwänden
Wer sich über die Geschichte des Schulgebäudes informieren will, kommt (natürlich) auch zum Zuge: Stationen der Entwicklung sind von Lena Behrends auf Stellwänden festgehalten. „Komisch“ mute da manch ein Detail an, meinten Yannick und Tim, beide 13: Zum Steinhof hin „hing sogar eine Uhr“.
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