Hude /Gllamnik Große Unterstützung erfährt der gemeinnützige Huder Verein Kinderaugen bei seinem ehrgeizigen Projekt, in Gllamnik, in der Region Llab, in einer der ärmsten Regionen des Kosovo, ein Schulgebäude für rund 80 behinderte Kinder zu errichten. Den Anstoß gab eine 12 000 Euro-Spende der Bremer Unternehmerfamilie Fazliu. Mit weiteren Geldspenden, unter anderem von „Flo’s Bikertreff“, Mitteln des Vereins Kinderaugen und Sachspenden örtlicher Unternehmen sowie sehr viel freiwilliger Mitarbeit der Menschen vor Ort in Gllamnik ist der Rohbau des Gebäudes, der neben der dortigen allgemeinbildenden Schule entsteht, schon weit fortgeschritten. „Die Innenwände sind schon verputzt, in Kürze kommt der Estrich“, so Afrim Zugoli.
Der Huder hat, wie auch der Bremer Bejtush Fazliu seine familiären Wurzeln in der Region Llab. Beide sind einst als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Er habe nie für möglich gehalten, dass das mit dem Schulbau für die behinderten Kinder Realität werde, freut sich Zugoli. Er sei allen Menschen, die das Projekt unterstützen, unheimlich dankbar. Die behinderten Kinder aus der Region haben in Gllamnik die einzige Chance, an Schulbildung teilzuhaben. Afrim Zugoli von Kinderaugen sowie Hafir Krashniqi und Kushprin Mustafa vom Huder Verein Bahskini haben sich am Freitagmittag mit zwei privaten Kombis auf den Weg nach Gllamnik gemacht. Zugoli will vor Ort in seinem Urlaub weitere Arbeiten koordinieren. Beide Fahrzeuge sind voll beladen mit Sachspenden. Darunter auch 160 Liter Wandfarbe, die Malermeister Peter Becker zur Verfügung stellte. Becker unterstützt den Verein Kinderaugen schon seit Jahren. Gespendet wurden auch Schulmaterialien von Spielwaren Schote in Hude. Ralf Brunken vom FC Hude hat mehr als 20 gut erhaltene Bälle zur Verfügung gestellt. Kleiderspenden sind ebenfalls an Bord.
Wenn eine kostengünstige Transportmöglichkeit geklärt ist, sollen in Kürze auch 55 Quadratmeter Wand- und Bodenfliesen, zur Verfügung gestellt von Voigt & Böhm aus Hude, auf den Weg nach Gllamnik gebracht werden, berichtete Franz-Herbert Bunjor, Vorsitzender des Vereins Kinderaugen. Kosten von nur 25 000 Euro (inklusive Sachspenden im Wert von 3000 Euro) sind für den Bau des Schulgebäudes mit 113 Quadratmetern Grundfläche veranschlagt. Das ist nur möglich, weil viele Menschen in Gllamnik mit anpacken. Man habe eine tolle „Hilfe zur Selbsthilfe“ angeschoben, so Franz-Herbert Bunjor.