Steinkimmen Was will ich später mal beruflich machen? Schülern, die sich mit dieser Frage beschäftigen, will „Zwaig“ helfen – die Zukunftswerkstatt Ausbildungsplatzinitiative Ganderkesee. In der Projektreihe „Betriebsbesuche“ wurde am Dienstag mehreren Schülern der Oberschule Ganderkesee im Camping- und Ferienpark Falkensteinsee die Möglichkeit gegeben, sich den eher ungewöhnlichen Ausbildungsberuf des Tourismuskaufmanns genauer anzuschauen.
Seltene Berufe vorstellen
„Die Abbruchquote bei Azubis ist heute immer noch hoch, nahezu ein Viertel, das wollen wir vermeiden“, sagte Norbert Klüh, 2. Vorsitzender von Zwaig. Dazu sollen Jugendlichen nicht nur klassische Berufe vorgestellt werden, sondern auch solche, „die etwas seltener sind.“ Anstelle einer Informationsflut können konkrete Einblicke bei Betriebsbesuchen helfen, eine Entscheidung zu fällen.
Am Falkensteinsee begrüßten Inhaberin Rieke Meiners und der Auszubildende Sven Netzer die Schüler und Vertreter der Ganderkeseer Wirtschaftsförderung sowie der Agentur für Arbeit. Bei einem Rundgang wurde den Gästen dann das Berufsbild eines Tourismuskaufmanns genauer erklärt. „Ich wollte mehr mit Menschen arbeiten“, erklärte Netzer, der aktuell im zweiten Lehrjahr ist und bereits eine Malerlehre hinter sich hat. „Teamplay wird ganz groß geschrieben“, sagte er. Zum Umgang mit den Gästen gehört aber auch der Umgang mit Kritik. „Eine Beschwerde ist ein Geschenk, weil man dann weiß, was man besser machen kann.“ Die Lösung von Konflikten ist Bestandteil des Berufsschulunterrichts, neben Rechnungswesen und Fremdsprachen.
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„So ein Campingplatz ist kein Hotel, es gibt eine gewisse Lockerheit“ beschrieb Rieke Meiners den Berufsalltag, zu dem dennoch ein besonnenes Auftreten gehöre. Auch sei es wichtig, Gäste stets auf regionale Angebote hinzuweisen. „Für die Freiheit im Kopf“, sagte Meiners, „selbst wenn sie es dann nicht wahrnehmen.“
Das Auftreten ist wichtig
Entgegen offiziellen Empfehlungen müssen Ausbildungsbewerber am Falkensteinsee keine Hochschulreife haben. „Es kommt für mich mehr darauf an, wie man anderen gegenüber erscheint“, sagte Meiners. Praktika seien dabei auch immer von Vorteil.
Die Einblicke am Falkensteinsee kamen bei den Besuchern gut an. „Keinem unserer Schüler wäre dieser Beruf von alleine eingefallen“, sagte der begleitende Lehrer Kristoff Braun. Diese würden sich oft schwer tun, Ideen für mögliche Berufe zu finden. Wirtschaftsförderin Christa Linnemann erklärte: „Wir sind natürlich daran interessiert, dass Ganderkeseer Unternehmen Nachwuchs bekommen, aber auch, dass wir wissen, welche Angebote es vor Ort gibt, um Interessenten darauf hinweisen zu können.“