Wildeshausen /Hatten /Wardenburg /Großenkneten 528 Schüler gibt es zurzeit im Sekundarbereich I mit Wohnsitz in der Gemeinde Wardenburg. Von ihnen besucht mehr als die Hälfte (289) die Waldschule in Sandkrug und nur 229 die Integrierte Gesamtschule (IGS) in Wardenburg. Umgekehrt gehen nur 62 Schüler aus der Gemeinde Hatten zur IGS in Wardenburg. Das Ergebnis in den Augen der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen: „eine Schieflage in der Schulträgerschaft und im Investitionsbereich einzelner Gemeinden“. Die Waldschule Hatten platzt aus allen Nähten.
Im Schul- und Kulturausschuss hat Hilko Finke (Grüne) bei den Haushaltsberatungen den Antrag angesprochen, der tags zuvor von Fraktionskollegin Elke Szepanski an Landrat Carsten Harings geschickt worden war. Parallel hat sich auch Bürgermeister Christian Pundt in derselben Angelegenheit an den Landrat gewandt.
„Ich glaube nicht, dass die Gemeinde Hatten den Ausbau allein reißen kann“, sagte Finke und bat um möglichst rasche Beratung. Bei der Waldschule bestehe mit insgesamt 711 Schülerinnen ein erheblicher Erweiterungsbedarf. Nachbar Wardenburg hat dagegen die Schulträgerschaft der ehemaligen Haupt- und Realschule und jetzigen IGS an den Landkreis abgeben können. „Dies stellt eine enorme Entlastung im Investitionsbereich einer Gemeinde dar“, so die Grüne in Richtung Wardenburg.
Im westlichen Landkreis gibt es noch eine weitere Wanderung: von 212 Kindern aus der Gemeinde Großenkneten an die IGS Wardenburg. Zurzeit werden die laufenden Kosten unter den Gemeinden und dem Landkreis durch eine Betriebskostenpauschale abgedeckt. Diese Regelung läuft noch bis Ende 2019.
Die Grünen halten für einen fairen finanziellen investiven Ausgleich die Zahlung einer zusätzlichen Investitionspauschale bei Schülerbewegungen zwischen den Gemeinden pro Schüler für angesagt. Eine weitere Variante ist in ihren Augen eine einmalige Bezuschussung für die Erweiterung der Waldschule durch den Landkreis unter Beteiligung der Gemeinde Wardenburg.
Landrat Harings bestätigte in der Ausschusssitzung den Eingang der beiden Schreiben, sowohl den Grünen-Antrag als auch den Brief von Hattens Bürgermeisters. Allerdings sei der Antrag der Grünen erst am Montagabend gekommen. Er hätte noch nicht einmal alle sechs Anlagen öffnen können, sagte er. „Es handelt sich um ein sehr vielschichtiges Thema“, so der Landrat, „das gehört in den Fachausschuss für Anfang 2018“. Bis dahin könne die Verwaltung das Thema entsprechend vorbereiten.