Wildeshausen /Landkreis Die Stadt Wildeshausen hat ihr Angebot an Krippenplätzen in den vergangenen Jahren zwar kontinuierlich erhöht. Dennoch ist es aus Sicht des Kreisjugendamtes fraglich, „ob dieses Angebot in Zukunft ausreichend sein wird“, da mit weiterem Zuzug junger Familien zu rechnen sei. Von einem „Wettlauf mit der Zeit“ sprach Jugendamtsleiter Martin Ahlrichs, der im Jugendhilfeausschuss des Kreises kürzlich die Kindertagesstättenbedarfsplanung vorgestellt hat.
Im Kindergartenbereich gab es zu Beginn des Kindergartenjahres 2018/2019 in Wildeshausen 600 genehmigte Plätze, davon 25 in Nachmittagsgruppen. Die Planung für das neue Kita-Jahr gestaltet sich nach Angaben von Ahlrichs aber deutlich komplizierter. Der Grund: Bei Kindern, die bis zum 30. September ihren 6. Geburtstag feiern, können die Eltern entscheiden, ob ihre Sprösslinge noch ein Jahr in der Kita bleiben. Erst seit kurzer Zeit wissen die Gemeinden, wie hoch die Zahl jener ist, die von der Rückstellungsmöglichkeit Gebrauch machen. Die Planung sei „kurzfristiger und komplizierter“ geworden, sagt der Kreisjugendamtsleiter.
Der gestiegene Betreuungsbedarf hänge mit der weiter wachsenden Geburtenrate, dem Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz und mit veränderten Familienkonstellationen zusammen. Daher müssten Angebote für „Kinder mit besonderen Bedürfnissen“ ausgebaut werden. Wachsenden Bedarf gebe es an flexiblen Öffnungszeiten. Nicht selten komme es vor, dass Berufstätige ihre Kinder in Einrichtungen der Nachbarorte unterbringen. Im Krippenbereich werde die Flexibilität zum Teil von Tagespflegeeinrichtungen aufgefangen, sagte Ahlrichs. Für die Drei- bis Sechsjährigen sei das nur in Ausnahmen der Fall. Kreisweit profitieren 200 Mädchen und Jungen von der „ergänzenden Tagespflege“. Der Kreis bekomme das Geld aber nur für die Betreuung im Zeitraum von 8 bis 14 Uhr erstattet, erklärte Ahlrichs – jedoch nicht, wenn die Betreuung in der „ergänzenden Pflege“ auf 16 Uhr erfolge.
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Schwierig sei es, den Bedarf an Integrationsgruppen zu prognostizieren. In Wildeshausen gebe es in vier Einrichtungen insgesamt vier Integrationsgruppen (also 16 Plätze) und eine integrative Krippengruppe. Das Jugendamt begrüßt, dass der Heilpädagogische Kindergarten „Farbenfroh“ in Wildeshausen nun über eine integrative Krippengruppe verfüge. Das Angebot reiche aber bei weitem nicht aus. Aktuell fehlten vier Plätze für „Kinder mit besonderen Bedürfnissen“. Angesichts des Bevölkerungswachstums würden weitere Plätze für die gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderung benötigt.