Hatten/Oldenburg - Wegen Vergewaltigung, Körperverletzung und Bedrohung muss sich seit Montag ein 26 Jahre alter Mann aus Hatten vor dem Oldenburger Landgericht verantworten. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im Herbst vorigen Jahres seine mittlerweile von ihm geschiedene Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung in Hatten mehrfach schwerst misshandelt und gegen den erkennbaren Willen der Frau den Geschlechtsverkehr mit ihr vollzogen zu haben.

Außerdem soll er damit gedroht haben, er werde sie umbringen, falls sie sich einem anderen Mann zuwenden würde. Die Anklage liest sich wie eine Horrorgeschichte. Immer wieder soll der Angeklagte auf seine Frau eingeschlagen und eingetreten haben. Die Tritte sollen zur Folge gehabt haben, dass Knochen im Beckenbereich der Frau brachen. Trotz der schweren Verletzung und den großen Schmerzen soll der Angeklagte Geschlechtsverkehr mit seiner Ehefrau verlangt haben.

Sie hatte das klar abgelehnt. Zunächst ließ der Angeklagte dann auch von der Frau ab. Doch als er reichlich Alkohol getrunken hatte, soll er zurückgekehrt sein und seine schwer verletzte Frau aufs Brutalste vergewaltigt haben. Der Angeklagte indes bestritt am Montag die Vorwürfe. Alles sei einvernehmlich gewesen. Über seinen Anwalt ließ er erklären, dass sowohl er als auch seine Ehefrau stets mit Sex der härteren Gangart einverstanden gewesen seien.

Der Angeklagte hatte die Frau nach einer Haftentlassung kennengelernt und geheiratet. Laut Anklage wurde die Ehe dann für die Frau zu einem Martyrium.

Die Ex-Ehefrau des Angeklagten nimmt an dem Verfahren als Nebenklägerin teil. Ihr zur Seite stehen eine Anwältin und eine psychosoziale Prozessbegleiterin. Wenn die Frau als Zeugin aussagt, soll die Öffentlichkeit vom Verfahren ausgeschlossen werden. Der Angeklagte befindet sich in Untersuchungshaft.