Ganderkesee Die Orgel der St. Cyprian- und Corneliuskirche hielt sich beim zweiten Konzert im Rahmen der Ganderkeseer Schnitger-Tage im Hintergrund – im wahren Wortsinn. Das Instrument des berühmten Orgelbauers aus der Wesermarsch diente am Sonntagabend einzig als Kulisse, während sich das Konzertgeschehen vorn im Altarraum abspielte.
„La Ninfea“ nennt sich ein junges Bremer Ensemble, das sich der französischen Barockmusik verschrieben hat und das Publikum mit Musik und Sprechtexten in die Bastille im Jahre 1703 entführte – in jene Zeit, in der Schnitger gerade die Ganderkeseer Orgel abgeliefert hatte. In der Bastille wurde damals über Jahrzehnte ein unbekannter Gefangener mit eiserner Maske gefangen gehalten, der das Privileg genossen haben soll, musizieren zu dürfen.
Rund 50 Zuhörer erlebten das Konzert, das zu Beginn an ein Schauspiel erinnerte, etwa als Gambistin Marthe Perl mit dem Rücken zum Publikum zu spielen begann, während Christian Heim (Gambe/Blockflöte) mit einer atmosphärischen Beschreibung in den Schauplatz einführte.
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Eine ganz besondere Atmosphäre dürfte auch beim nächsten Konzert der Schnitger-Tage entstehen: Am Freitag, 15. April, spielt Kreiskantor Thorsten Ahlrichs ab 21 Uhr Werke, die von zeitgenössischen Komponisten speziell für historische Orgeln komponiert wurden. „Nach(t)klänge“ lautet der Titel des Konzerts, bei dem die Kirche in stimmungsvolles Licht getaucht sein wird.
Vorab bietet Ahlrichs ab 20 Uhr im Ev. Gemeindehaus einen Einführungsvortrag zum Konzert an, mit dem er bei einem Glas Wein die Ohren der Zuhörer für die besondere Musik „öffnen“ möchte.