Benthullen Auch so kann Landluft riechen: Nach Benzin und Öl, allerdings dezent und appetitanregend. Als am Sonntagvormittag die ersten Oldtimer auf das Gelände des Moor- und Bauernmuseums rollen, spielen sie eine abwechslungsreiche Melodie. Mal tuckert ein Zweitakter vorbei, mal brabbelt ein Sechszylinder – nur mühsam seine gezähmte Kraft verbergend.
Doch erst mit abgestelltem Motor haben die mehreren tausend Besucher des Oldtimertreffs an diesem Sonntag die Gelegenheit, die überwiegend exzellent gepflegten Karossen genauer unter die Lupe zu nehmen. Es gibt viel zu sehen. Klappscheinwerfer (Corvette Stingray, Pontiac Fiero), Flügeltüren (DeLorian DMC-12) und natürlich auch sich selbstbewusst emporreckende Kühlerfiguren (Mercedes Benz, Borgward, Bentley etc.). All das, was moderne, windkanal- und kostenoptimierte Autos vermissen lassen.
Am frühen Nachmittag treffen immer mehr Oldtimer ein. Während die Besucher an der Böseler Straße die Berme zuparken, weil viele nicht zu wissen scheinen, dass neben dem Museum reichlich Stellfläche vorhanden ist, fahren die Wagen, um die sich alles dreht, die lange Auffahrt entlang, über den dicht gefüllten Hof und bis hinter den erst vor kurzem fertiggestellten Anbau ans Museum, dessen große Fenster viel Licht ins Museum lassen. „Ich bin sicher, dass wir uns im Vergleich zum Vorjahr noch mal steigern werden“, schätzt Heiner Meisner, einer der Ehrenamtlichen, die die Großveranstaltung seit Wochen vorbereitet haben. 370 Wagen waren es 2017 gewesen.
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Alte Technik, die begeistert, ist aber auch im Museumsgebäude selbst zu sehen. Wer schon immer mal wissen wollte, wie die Menschen Anfang des 20. Jahrhunderts oder noch früher gelebt haben, bekommt hier eine präzise und nichts beschönigende Vorstellung. Der Rundgang führt an alten Haushaltsgeräten und Radios vorbei und in die „gute Stube“ und Schlafgemächer.
Nächste Woche findet hier wieder eine standesamtliche Trauung statt. Das Moor- und Bauernmuseum – es hat viele Facetten.
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