Bookholzberg Ursprünglich hatte das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte den Arbeitskreis „Stedingsehre“ um Unterstützung bei der Begutachtung von Bildern gebeten. Daraus wurde dann spontan eine Kooperation.
Mitarbeiter des Oldenburger Museums hatten erfahren, dass der Förderverein „Informationszentrum Freilichtbühne Bookholzberg“ und der Arbeitskreis ein Informations- und Dokumentationszentrums (IDZ) auf dem Gelände der Freilichtbühne errichten wollen. Im Landesmuseum lagern noch Gemälde aus dem Fundus der ehemaligen Stiftung Stedingsehre. „Das Landesmuseum wollte, dass wir sie mit unserem Expertenwissen bei der Begutachtung der Bilder unterstützen“, berichtet Dietmar Mietrach, Vorsitzender des Fördervereins. „Teilweise sind die Hintergründe der Bilder unklar.“ Dann sei spontan die Idee entstanden, das Landesmuseum könnte Bilder für das IDZ zur Verfügung stellen.
Vorstellung im Mai
Am Dienstagabend sollte eigentlich Dr. Marcus Kenzler vom Landesmuseum die Ölgemälde im Ausschuss für Bildung und Kultur vorstellen, musste aber absagen. Der Termin soll im Mai nachgeholt werden.
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Es geht um 45 Gemälde, berichtet Dietmar Mietrach. Nicht alle hätten etwas mit der Freilichtbühne zu tun. So sei etwa das Werk Franz Radziwills „Vorstadthäuser in Düsseldorf“ dabei. „Möglicherweise hat das bei einem Nazi an der Wand gehangen“, vermutet Mietrach.
Um alle Gemälde gleichzeitig zu zeigen, sei zu wenig Platz, so der Vereinsvorsitzende. Geplant seien wechselnde Ausstellungen. Die ersten Gemälde könnten schon am Sonntag, 13. Mai, zu sehen sein. Dann sollte das IDZ eigentlich eröffnet werden. Diesen Termin können Arbeitskreis und Verein aber nicht einhalten. Nun soll es aber voraussichtlich am 13. Mai, möglicherweise aber auch erst am 20. Mai, eine Sonderausstellung in Haus 21 geben. Wahrscheinlich zeigen Arbeitskreis und Förderverein dann Gemälde des Oldenburger Kulissenmalers Gerhard Wilhelm Terveen.
Die offizielle Eröffnung verschiebt sich indes um weitere Monate. „Wir haben immer noch die Hoffnung, dass wir Ende 2018 fertig werden“, sagt Mietrach. Noch sei aber nicht geklärt, ob der Förderverein das Haus 21 von der Firma Inn-tegrativ, vorher Berufsförderungswerk Weser-Ems, kauft oder mietet. Die Tendenz gehe derzeit in Richtung Kauf, so Mietrach. „Und dann müssen wir ja auch erstmal noch Angebote von Firmen für die Renovierung einholen“, erklärt der Vorsitzende.
Neben den Gemälden konnte der Arbeitskreis aber auch schon andere Exponate sammeln, wie etwa silbernes Geschirr, Bücher, Dokumente und Filme. Mehrere hundert Einzelstücke seien es, die derzeit archiviert werden.
Modell als Mittelpunkt?
Mit dem museumspädagogischen Konzept haben sich derweil Studenten unter der Leitung von Carsten Jöhnk, Leiter des Nordwolle-Museums in Delmenhorst, beschäftigt. „Es gibt erste Ideen. Ein Museumsgestalter soll dann die Gesamtgestaltung machen“, sagt Mietrach. Zu den ersten Ideen zählt etwa, dass ein Modell der Freilichtbühne, das derzeit im Museum in Delmenhorst eingelagert ist, in der Mitte des Hauses 21 stehen soll.
Von den Schulen werde das Vorhaben positiv begleitet, freut sich Mietrach. Im August finde das vierte Lehrer-Treffen statt. Vertreten seien Gymnasien, Ober-, Real- und berufsbildende Schulen aus der südlichen Wesermarsch, Oldenburg, Delmenhorst und Ganderkesee. Gemeinsam entwickeln die Lehrer Ideen, wie die Verführbarkeit der Massen durch die Nazis im Unterricht thematisiert werden könne.