Ganderkesee /Schönemoor Zu Weihnachten zieht es viele Menschen in die Kirche – zum Beispiel, um den eigenen oder verwandten Kindern beim Krippenspiel zuzuschauen. Das sorgt auch in der Region für volle Gotteshäuser.
„Es ist bei uns jedes Jahr voll, besonders bei den Krippenspielen“, sagte Pastorin Susanne Wöhler von der ev.-luth. Kirchengemeinde Schönemoor. Lediglich 140 Besucher passen in die St.-Katharinen-Kirche. „Wir animieren die Leute, die Bänke vollzumachen, zur Not auch Kinder auf den Schoß zu nehmen,“ so Wöhler. Zur Überfüllung komme es allerdings nicht, da aus Brandschutzgründen die Türen geschlossen werden, wenn die Kirche voll ist. Das sorge bei denjenigen, die nicht mehr hineinkommen, auch mal für Unmut. „Unser Wunsch an die Leute ist es, Geduld und Verständnis zu haben“, appellierte Wöhler.
In Zukunft mit Tickets?
Für die Zukunft gibt es Überlegungen, in Schönemoor mit Eintrittskarten zu arbeiten, wie es in den Kirchen einiger großer Städte bereits jetzt geschieht. Wöhler: „Wir überlegen das ernsthaft. Dann vermeiden wir Probleme, wenn Leute in der Kirche Plätze reservieren wollen, oder wenn diejenigen, die am Parkplatz bereits abgewiesen werden, dann noch mal anrufen.“ Zumindest in diesem Jahr muss aber noch kein Besucher ein Ticket ziehen.
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In der St. Cyprian- und Cornelius-Kirche in Ganderkesee sieht man die Lage etwas entspannter. „Wir verteilen keine Eintrittskarten“, sagte Pfarrerin Susanne Bruns, „bisher haben immer alle einen Platz gefunden.“ Durch das Aufstellen von extra Stühlen gebe es Raum für 750 bis 800 Besucher. Insgesamt zähle die Kirche an Heiligabend etwa 2500 Gäste. „Das ist jedes Jahr einfach immer voll, der normale Wahnsinn“, so Bruns.
„Es ist ja auch schön, wenn alle da sind und man gemeinsam singen kann“, ergänzte Pfarrerin Irene Schlawin, „und wer erst um kurz vor sechs kommt, muss nicht mit einem Platz ganz vorne rechnen.“ Sie appellierte an alle Besucher, besondere Rücksicht auf andere zu nehmen, vor allem Ältere und Menschen mit Einschränkungen in der Bewegung.
Leinwand schafft Abhilfe
Mit einem vollen Gotteshaus rechnet man auch in Bookholzberg, wie Pastor Hannes Koch bestätigte: „Während der Krippenspiele ist es vollkommen zu, da gibt es auch zusätzliches Gestühl weil es sonst nicht reicht.“ Weitere Abhilfe gibt es durch Technik: „Wir machen ja zwei Krippenspiele, die jeweils auch live im Gemeindehaus übertragen werden“, erklärte Koch. Dadurch könnten etwa 50 weitere Personen die Krippenspiele erleben. „Manche sind dann zwar enttäuscht, wenn sie nicht mehr in der Kirche sitzen können, sondern ’nur’ noch im Gemeindehaus“, sagte Koch, „aber wie sollen wir das sonst lösen?“ Unzufrieden mit der Situation ist er allerdings nicht. „Wir machen das schon ganz gut“, so Koch.
Andrang erwartet Pfarrer Norbert Lach auch in der katholischen Kirche St. Hedwig. „Der Gottesdienst um 16 Uhr ist der bestbesuchte Gottesdienst des gesamten Jahres, da ist jeder Stuhl bis in die Empore besetzt, und hinten am Eingang stehen noch 50 weitere Besucher.“ Besondere Maßnahmen wegen des weihnachtlichen Andrangs gebe es jedoch nicht. „Jede unserer vielen Veranstaltungen hat einen eigenen Charakter und eine eigene Zielgruppe. Das reicht alles so aus“, gab sich Lach zuversichtlich.