Ganderkesee Der Tag des 27. Januars wird in jedem Jahr als Gedenktag zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz begangen. Aus diesem Anlass gestaltet die St. Cyprian-Kantorei zusammen mit dem Städtischen Orchester Delmenhorst am Sonntag, 27. Januar, um 18 Uhr ein besonderes Konzert in der St. Cyprian und Corneliuskirche.
Kreiskantor Thorsten Ahlrichs hat für den Abend ein Programm mit einer besonderen Dramaturgie entwickelt. Die gewählte Musik spannt einen Bogen von der betroffen machenden Situation in den Konzentrationslagern, über die Totenmesse – das Requiem – hin zu einer sphärischen Ahnung des Friedens.
Die Moorsoldaten
Eröffnet wird der Abend mit einem Lied, das fast jeder kennt und viele in der Grundschule gelernt haben: die Moorsoldaten. Ein Lied, das von Insassen des Konzentrationslagers Papenburg gedichtet wurde und beim Torfabbau im Moor gesungen wurde. Es geht in seinen Strophen den Weg hin zur Hoffnung, das auch das Leiden einmal ein Ende haben wird – und macht heutige Generationen nur um so mehr betroffen.
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Arvo Pärt: Psalm 121
Auf Hoffnung und Hilfe hoffen Menschen in allen Zeiten und an allen Orten, wenn sie in Not geraten. So sprechen auch die Lieder des Alten Testaments häufig von der Bedrängnis. Ein Lied der Hoffnung ist der Psalm 121: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Der estnische Komponist Arvo Pärt, ein Vertreter einer neuen Klangsprache der Musik, hat diesen Vers für Streichquartett und Männerstimmen vertont – es wird mit seiner Kargheit und Eindringlichkeit die Hoffnung der Menschen abbilden, die in den Lagern gefangen waren und ihrem Schicksal entgegen gehen mussten.
Mozart: Requiem d-Moll
Zum Gedächtnis, derer die verstorben sind, sowohl in den Lagern des Dritten Reiches, als auch aller die aus unserer Mitte genommen wurden, folgt dann im Konzert das Requiem d-Moll (KV 626) von Wolfgang Amadeus Mozart. Sicher das berühmteste Werk aus seiner Feder. Bekannt wurde es vor allem wegen seiner abenteuerlichen und sagenumwobenen Entstehung: An Mozarts Lebensende gab es einen unbekannten ‚grauen Boten‘, der den Auftrag zur Komposition des Requiems erteilte. Mozart, selber schwer erkrankt, glaubte, an seinem eignen Requiem zu arbeiten. Er verstarb vor Vollendung des Werkes und somit beginnt ein Zeitraum, in dem von den verschiedensten Motiven geleitet viele unterschiedliche Personen an dem Requiem arbeiten, es ergänzen und abschreiben.
Der französische Komponist Pierre-Henri Dutron erstellte 2016 eine überarbeitete Fassung des Requiems, in der er einige Schwächen der heute üblichen Fassung von Franz Xaver Süßmayr ausglich und das Benedictus neu schuf.
Jedes Requiem endet mit der Bitte ‚Dona nobis pacem‘ - mit der Bitte um Frieden. So werden Kantorei und Orchester nach dem Requiem von Mozart eine Komposition des Letten Peteris Vasks aufführen, die diese Bitte verstärkt und einen möglichen Weg zum Frieden weist:
Mutter Theresa hinterließ einen Text, der die Grundlage der Komposition darstellt: Die Frucht der Stille ist Gebet, // Die Frucht des Gebets ist Glaube, // Die Frucht des Glaubens ist Liebe, // Die Frucht der Liebe ist Dienst, // Die Frucht aus Dienst ist Frieden.
So findet der Abend einen Abschluss, der in Stille den Zuhörern bei aller Ernsthaftigkeit und Trauer auch ein Hoffnungsfenster öffnet.
Vier Solisten
Solisten des Abends werden Miriam Meyer-Waide (Sopran), Nicole Pieper (Alt), Henning Kaiser (Tenor) und Gregor Finke (Bass) sein.
Kartenvorverkauf ab 1. Dezember
Der Kartenvorverkauf beginnt am Samstag, 1. Dezember. Karten mit nummerierten Plätzen im Hauptschiff sind zum Preis von 20, ermäßigt 18 Euro erhältlich. Die Plätze in den Seitenschiffen und auf den Emporen sind unnummeriert. Hierfür beträgt der Kartenpreis 15 Euro. Vorverkaufsstellen sind das Kirchenbüro, Ring 14 und der Kornkraft Bioladen an der Mühlenstraße.