Hude Die Satire in den Alltagsdingen förderte die Autorin Adriane Meinhardt in ihrer Lesung in der Remise zutage: Die Autorin trat für den Monat März in der Reihe „Literatur in der Remise“ des Freien Deutsche Autorenverbandes (FDA) Nord auf. Thema war zum Beispiel ihr letzter Wochenendeinkauf: Meinhardt stand vor teilweise leeren Regalen, und leise beschlich sie der Gedanke von notwendigen Vorratskäufen. Das führte dazu, dass sich nach kurzer Zeit ihr Einkaufswagen füllte: mit einer stattlichen Anzahl von Dosen Serbischer Bohnensuppe, oder einigen Paketen Damenbinden. Denn aufgepasst: Damenbinden würden sich perfekt zu Atemschutzmasken umfunktionieren lassen!
Selbstverständlich handelte es sich dabei um satirische Übertreibung. Doch die Ausgangssituation im Supermarkt war eine reale. Genauso sind auch die Geschichten in Meinhardts neuem Buch „In vitro Veronika“ entstanden. Alle Ausgangssituationen sind völlig alltäglich. Bei den Zuhörern führte das zum Gefühl, alles schon einmal selbst erlebt zu haben, weshalb die Autorin schon während der Lesung oftmals zustimmendes Nicken erfuhr. Das ging von Zugausfällen bei der Bahn über Kommunikationsprobleme mit digitalen Sprachsystemen bis hin zu Gesprächen über künstliche Befruchtung auf Krankenhausfluren.
Die Geschichten Adriane Meinhardts sind so bunt wie das Leben. Doch gerade weil sie den Alltag aufs Korn nehmen, stockt dem Leser manchmal der Atem, der erst durch den satirischen Blick darauf wieder gelöst und zu befreiendem Lachen wird.