Hude Auf 40 Jahre ehrenamtliches Engagement blicken die Freunde des Klosters Hude zurück in diesem Jahr. Im Zusammenwirken mit der Eigentümerfamilie von Witzleben haben sie in den vergangenen vier Jahrzehnten mit großem ehrenamtlichen Engagement, dazu beigetragen, dass der Erhalt der Klosterruine und des gesamten historischen Ensembles gesichert und die Geschichte der Zisterzienser nicht in Vergessenheit geriet.
„Wir konnten immer gut auf die Arbeit unserer Vorgänger aufbauen“, sagt der heutige Vorsitzende Prof. Klaus Rademacher.
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Die Ziele sind bis heute die gleichen. So wie es Prinz Rudolf zur Lippe schon 1978 formulierte: Zu jedem historischen Ort gehöre eine Stätte der Dokumentation und Erläuterung, mit Modellen, Tafeln und mehr, um Geschichte erfahrbar zu machen, hatte er im Mai 1978 in seiner „Huder Denkschrift“ beschrieben.
Der im vergangenen Jahr gestorbene Prof. Rudolf Prinz zur Lippe, der von 1974 bis 2013 im Untergeschoss des Huder Abthaus gewohnt hat, war auch die treibende Kraft, das Klosterareal für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und übernahm nach der Vereinsgründung 1980 den Vorsitz. „Alle, die ihn seinerzeit kennengelernt haben, denken gerne an ihn zurück. Sein Wirken ist heute noch in vielen Bereichen der Klosteranlage sichtbar“, sagt Martin Gerdes-Röben. Gerdes-Röben hat zusammen mit Ursula Rienas und Klaus Rademacher den 2. Vorsitzenden Rudolf Genz bei der Erstellung einer Chronik unterstützt.
Gut acht Monate sichtete der 2. Vorsitzende Einladungen, Jahresrückblicke, Protokolle und alte Zeitungsberichte. Herausgekommen ist eine Art „Zeitstrahl“, kurz und knapp, nur Daten und Fakten, so Genz. Die Tafeln sind im Museum zu sehen, das jetzt wieder samstags, sonntags und feiertags von 15 bis 17 Uhr geöffnet ist.
Wie kam es zur Gründung des Vereins vor 40 Jahren? Laut Martin Gerdes-Röben waren es Mitte der 7oer Jahre bewegte Zeiten in Hude. Die Aktionsgemeinschaft für Hude mobilisierte 1976 die Bürger, um den geplanten Ausbau der Vielstedter Straße mit einem großen Tunnel zu verhindern. Dieser „Autobahnzubringer“, der nicht kam, hätte den von-Witzleben-Park stark tangiert, so Gerdes-Röben. „Die Bürger waren heiß darauf, mitreden zu können“, sagt Gerdes-Röben. Und so gab es auch ein starkes Interesse, etwas zu tun, um das einmalige Areal der Klosterruine zu erhalten.
Ende der 70er Jahre begannen laut Gerdes-Röben die vorbereitenden Planungen für die bislang größte Sanierungsmaßnahme der Ruine unter Leitung des Instituts für Denkmalpflege. Der dringende Wunsch kam auf, die bei den anstehenden archäologischen Grabungen noch zu erwartenden Funde vor Ort als Ausstellungsstücke den Besuchern zeigen zu können, erinnert sich Gerdes-Röben.
Margaretha von Witzleben erklärte sich bereit, den zur Klosterschänke gehörenden Tanzsaal als Ausstellungsraum zunächst kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Das war die Geburtsstunde des Klostermuseums. Mit verschiedenen Exponaten wurde es zunächst provisorisch eingerichtet. In Arbeitskreisen mit anderen Professoren und Studenten trug zur Lippe zum weiteren Aufbau des Museums bei. Auch Seminare fanden unter seiner Regie statt.
Schon in dieser Anfangsphase organisierte Elge Gerdes-Röben, Ehefrau von Martin Gerdes-Röben, mit einigen Helferinnen erste Führungen durch das Museum und das zugehörige Klostergelände.
Anfang November 1977 organisierten der Gewerbe- und Verkehrsverein und die Aktionsgemeinschaft für Hude (AGfH) eine Exkursion in das gut erhaltene Zisterzienserkloster Loccum. Das Interesse war so groß, dass zwei Busse für insgesamt 100 Personen benötigt wurden, erinnert sich Gerdes-Röben. Aufgrund des großen Interesses an der Klostergeschichte wurde vorgeschlagen, einen eigenen Verein zu gründen. Die Gründungsversammlung fand am 5. Mai 1980 statt, die Wahl des Vorstandes am 23. Juni 1980.
Für die erste Wahlperiode übernahm auf Drängen der Mitglieder zur Lippe den Vorsitz. Dem neuen Verein traten spontan auch viele Mitglieder der 1976 gegründeten AGfH bei, die als Vorläufer des neuen Vereins schon mit vielen Aufgaben vertraut waren.
„Die Freunde des Klosters Hude wurden in der Folgezeit zu einem wichtigen Kulturträger in Hude, sie erlangten eine immer größere Bedeutung für die Gemeinde und den Landkreis“, betont Martin Gerdes-Röben.
Nachdem er für die Chronik tief in die Geschichte des Vereins eingetaucht ist, gibt es für den heutigen 2. Vorsitzenden Rudolf Genz noch eine wichtige Erkenntnis: „Ohne das Engagement der Familie von Witzleben wäre seinerzeit weder die Klosterruine erhalten noch die Gründung des Klostermuseums möglich gewesen.“