Hude Wenn im Jahr 2020 die Freunde des Klosters Hude ihr 40-jähriges Vereinsbestehen feiern, dann sollen die Gäste schon durch den neuen Haupteingang das kleine Museum an der von-Witzleben-Allee betreten können. Der seitliche Eingang wird nach vorne verlegt. Geplant sei, die neue Haupteingangstür mit Hilfe von Sponsoren vorzufinanzieren, sagt Vereinsvorsitzender Klaus Rademacher. Es ist ein erster Baustein zur Umsetzung des vom Verein entwickelten Museumskonzeptes. Dieses kann allerdings in Gänze erst realisiert werden, wenn im Zuge des „Masterplanes“ für den Klosterbezirk neben der Sanierung der Ruine auch eine Sanierung des ehemaligen Tanzsaals aus dem Jahr 1900 erfolgt ist. Hier präsentieren die Klosterfreunde derzeit ihre Sammlung. Rund 6000 Euro werde die neue Tür kosten, so Rademacher.
25 aktive Ehrenamtliche
An diesem Samstag, 13. April, starten die Klosterfreunde in die neue Saison mit Öffnungszeiten ihres Museums samstags, sonntags und feiertags. Auch mehrere Großveranstaltungen sind geplant.
Der Klosterverein hat mittlerweile mehr als 200 Mitglieder. Als harter Kern kümmert sich ein ehrenamtliches Team von knapp 25 Leuten um Saaldienst, Führungen und die Arbeit hinter den Kulissen. Weitere Mitstreiter sind gerngesehen. „Jeder, der Lust und Freude daran hat, ist willkommen. Es gibt viele kleine Dinge, mit denen man sich hier beschäftigen kann“, sagt Klaus Rademacher.
2018 konnte die Besucherzahl von 4000 auf 5500 gesteigert werden. Das Interesse an diesem Kleinod der Heimatgeschichte im Oldenburger Land ist da. Vor allem die Führerinnen des Vereins haben großen Anteil an der erfolgreichen Museumsarbeit. Sie bringen den Besuchern die Geschichte der cleveren Zisterzienser-Mönche näher, die ab 1232 das Kloster erbauten und mit ihrem ausgeprägten Geschäftssinn für Reichtum sorgten – bis das Kloster in den Jahren 1533 bis 1536 besetzt, geplündert und zerstört wurde. Landdrost und Jägermeister Kurt Veit von Witzleben erwarb 1687 vom dänischen König die Reste der ehemaligen Klosteranlage und sorgte dafür, dass zumindest die Ruine erhalten blieb.
Forschungslücken
In der Sammlung, die die Klosterfreunde liebevoll pflegen und ergänzen, befinden sich unter anderem Modelle zur Baugeschichte, archäologische Funde, Nachbildungen von Schmuckkonsolen, Karten und Texte zur Geschichte der Zisterzienser. Umfangreich und gut sortiert ist mittlerweile die Bibliothek zur Kloster- und Ortsgeschichte.
Gerne würden die Klosterfreunde weitere Fundstücke präsentieren. Dinge, die man bei bisherigen Ausgrabungen entdeckt habe, seien auf mehrere Standorte verteilt und oft in irgendwelchen Kisten verschwunden. Auch über Schätze, die nach der Auflösung des Klosters beim Bischof in Münster gelandet seien, gebe es kaum Erkenntnisse. Hier gebe es Forschungslücken.
Wahrscheinlich lasse sich mehr erfahren, wenn man vor Ort nachforsche. Eine solche „Suchaufgabe“ sei sicher für Bachelor-, Master- oder sogar Doktorarbeiten interessant. Insgesamt könne der Verein auch sehr gut Hilfe gebrauchen bei der weiteren Aktualisierung seines Archivs. Dietmar Bruns baue zudem ein Fotoarchiv auf.
Huder Klosterweg
Für die Betreuung der Besucher plant der Verein langfristig den Einsatz pädagogischer Mitarbeiter oder studentischer Hilfskräfte. Gerade Schulklassen sollen verstärkt die Möglichkeit erhalten, sich mit der Geschichte auseinandersetzen. Es gebe zurzeit schon einen Jugendlichen aus den Reihen des Vereins, der Kinderführungen machen wolle. In Arbeit ist der Huder Klosterweg als Wanderweg durch die Kulturlandschaft.