Hude Hexen sind bekanntlich weiblichen Geschlechts. Bei den Huder Proseccohexen ist das ein bisschen anders: Da dürfen auch drei Herren mitmachen, wenn die 23 Damen in Ganderkesee um den Ring ziehen. „Wir brauchen ja schließlich jemanden, der den Bollerwagen zieht“, sagt Sylvia Nappe lachend. Ob die drei Männer nun „Hexenmeister“ genannt werden oder besser „Hexenversteher“ – darauf wollen sich die Proseccohexen nicht festlegen.
2010 nahm die Gruppe zum ersten Mal am Faschingsumzug teil und machte sich in den Folgejahren mit ihren besonders aufwendigen Kostümierungen einen Namen – ob als wandelnde Sektflaschen, als Kronkorken oder als Gläser mit dem namensgebenden Prickelwasser darin.
Der Aufwand, den die Gruppe für den Fasching um den Ring und auch für den Bremer Freimarktsumzug trieb, war jedes Mal immens. In Ganderkesee haben die Proseccohexen, die sich monatlich im Huder Eiscafé zum Stammtisch treffen und einen regelmäßigen Austausch mit Hudes Partnergemeinde Fiume Veneto in Italien pflegen, schon sämtliche Preise als beste Fußgruppe abgeräumt.
Einmal haben die Proseccohexen beim Fasching ausgesetzt – als die Motivation fehlte, für die Kostümierung wieder einen so riesigen Aufwand zu betreiben wie in den Vorjahren. Jetzt haben die Frauen beschlossen, es etwas ruhiger anzugehen.
In dieser Session haben sich die Vorarbeiten am Faschingsoutfit sogar auf einen einzigen Nähtermin beschränkt. Die Proseccohexen haben beschlossen, als das um den Ring zu ziehen, was sie sind: Hexen. Wie schon im Vorjahr werden sie in schaurig-schönen schwarz-roten Kostümen und mit einem Hexenkessel auf dem von den Männern gezogenen Bollerwagen antreten.
Ihre Zielsetzung für den Umzug: „Spaß haben!“, wie Sylvia Nappe betont. Um eine Prämierung gehe es den Proseccohexen nicht. Gut drauf sind die Frauen und ihre drei „Hexenversteher“ in jedem Fall – ob mit oder ohne Prosecco. Aber natürlich darf das Prickelwasser aus Italien an Bord des Bollerwagens auch beim Fasching um den Ring auf keinen Fall fehlen.