WILDESHAUSEN WILDESHAUSEN/LD - Ein „kleines Abenteuer“ war, was die 4a der Wildeshauser Holbeinschule jetzt erlebte. Im Kornbrennereimuseum an der Wittekindstraße tauchte sie ab ins 19. Jahrhundert, sie hörte von einem Heer von Spinnen, schnupperte am ungenießbaren Fusel, brachte eine Dampfmaschine zum Schnaufen. Ein „kleines Abenteuer“ war der Besuch der Viertklässler auch für die Gastgeber: Erstmals bot der Museumsverein eine eigens für Schüler konzipierte Gästeführung an.
Die Grundschüler probierten einiges von dem selbst aus, was in Zeiten der Dampfenergie zum Arbeitsalltag zählte – und das bereitete sichtlich Vergnügen. Da wurde kräftig an den Rührwerken der Gärbottiche gekurbelt, da wurden der schwere Verkorker und die Abfüllanlage bedient, da wurde die Hefe begutachtet.
Gruselig erschien es manch einem, als unter der gewölbten Decke im Keller von jahrzehntelang unbetretenen Räumen oder den tragischen Folgen vom Konsum des Methylalkohols in anderen Ländern berichtet wurde. Laut wurde gelacht, als Probleme mit betrunkenen Bullen zur Sprache kamen. Einer der Viertklässler kannte alles schon: Lukas Kolloge, Ururur-Enkel des Brennereigründers, hilft im Museum mitunter bei der Aufsicht.
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Nach der einstündigen Zeitreise kamen die Schüler wieder in der Gegenwart an – nämlich auf dem als Atelier dienenden Kornboden. Hier stärkten sie sich bei belegten Brötchen und Saft.
Weitere Vorhaben in der Brennerei sind in Vorbereitung. Am 9. Juli startet zum 30-jährigen Bestehen der Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahnfreunde eine Ausstellung. Erste Vorbereitungen laufen auch für ein von Schatzmeisterin Liane Janorschke initiiertes Projekt für 2007. Mitglieder des Vereins können ihre Steckenpferde vorstellen und am kreativen Erstellen eines Gemeinschaftsprojektes mitwirken.
Sonntags offen
In der Brennerei läuft die Fotoausstellung „The Gates“ von Wybke Diepholz (Rethorn) sowie Fritz und Sabine Trillhaas (Uslar). Das Museum ist sonntags, 15 bis 18 Uhr, geöffnet. Zudem gibt es Gruppenführungen nach Vereinbarung: 04222/6517.