Neerstedt Ein weißes elektronisches Klavier, dahinter der Vollblutmusiker Arndt Baeck: Mehr hat es am Freitagabend nicht für einen tollen Konzertabend in der Fachklinik Oldenburger Land in Neerstedt gebraucht. Rund 40 Gäste haben sich gut amüsiert und unterhalten.
Seine Wohnzimmertour durch deutsche Lande im Wohnmobil hat Baeck fast beendet. „In dem fahrbaren Zuhause habe ich immer alles dabei. Zweifach wie Hemd, Netzteil fürs Piano usw.“, erklärte der Huder Songschreiber, Sänger und Musiker eingangs. Ohne das gewohnte Wohnmobil ließ Baeck Hemd und andere Accessoires zu Hause in Hude liegen. Gut, dass es nette Nachbarn gibt. Sie kamen ohnehin zum Konzert und brachten alles mit, was zu Hause vergessen worden war.
„Sag ja zum Leben“: So hat Baeck seine Wohnzimmertour überschrieben. „Meine Lieder nenne ich Lebenslieder“, eröffnet der Huder sein Konzert. Stücke aus dem Leben, von Menschen, Charakteren und auch von sich selbst. Auch der „halbe Niederländer“ wird da nicht vergessen. Denn mütterlicherseits stammt Baeck aus dem Nachbarland. Er kann auch diese Sprache perfekt. Aufgewachsen ist er auf einem Bauernhof in der Nähe der Grenze zu Holland. Mit neun Jahren war das Klavier der beste Zeitvertreib. Dem ist Baeck treu geblieben – obwohl der gelernte Beruf Physiotherapeut ist. „Allerdings ist das nur mein zweitliebster Beruf.“ Die Musik liegt mehr im Blut und die trägt er am liebsten in Wohnzimmerkonzerten vor. Das Besondere daran ist der Kontakt zum Publikum. Da werden nicht einfach nur die Stücke heruntergespielt, sondern es gibt zu jedem einzelnen eine eigene Geschichte. So vom tanzenden Paar im Club, das alles um sich herum vergisst. Als Baeck den Mann in der Pause anspricht, antwortet der nur wortkarg: „Morgen heiratet sie einen anderen.“ Das ist bis heute unerklärlich für Baeck: „Ich weiß ich nicht, was aus ihnen geworden ist.“
Immer wieder covert Baeck auch andere Künstler. Ein Lied singt er auch in niederländischer Sprache. Das Lied von Vater und Sohn: Beide sind aufbrausend, aber die Zeit lässt sie zusammenrücken. Es ist eine Hymne an eine Vater-Kind-Bindung.
Es war ein toller Konzertabend, der mit reichlich Beifall und Zugaben und einem kreisenden Geldkorb endete. Eben ein Wohnzimmerkonzert. Ein Geben und Nehmen...