Sandhatten „Lasst uns die Vergangenheit und Gegenwart unseres Dorfes für uns und unsere Gäste sichtbar machen.“ Das war die Zielsetzung des Orts- und Bürgervereins Sandhatten, die zu dem Projekt „Sandhatter Fenster und Türen“ geführt hat.
An der Huntloser Straße 5 steht sie nun seit Sonntag – die erste Sandhatter Tür in die Vergangenheit. Sie zeigt historische Zeichnungen und Bilder des Hauses und ermöglicht den Vergleich mit der Gegenwart. Scannt der Betrachter dort die QR-Codes auf der Tür mit seinem Smartphone, so hört er die Stimme Helga Schwepes, die über die Menschen berichtet, die in diesem Haus gelebt haben. „Ja, dass war ein Lebemann..!“ oder „Die Flüchtlingsfrau...“, so beginnen ihre Erzählungen. Oder es erklingt die Stimme Gerd Brommelmeiers, der historisch versiert die Hintergründe zum Haus und Leben in Sandhatten erläutert und geschichtlich einordnet.
Typische Geräusche
Die Tafel zeigt aber auch Gegenwärtiges, denn aus dem Haus ist ein Kunstatelier geworden. Maria-Anna Nordiek und Susann Gähde arbeiten hier und berichten auf den Tafeln über ihr Schaffen und ihre Vernetzung mit dem Dorf. Über’s Internet sind auch die typischen Geräusche zu hören, die erklingen, wenn im Atelier gearbeitet wird.
„Fenster ermöglichen Ein- und Ausblicke, Türen öffnen sich.“ Ein besseres Symbol für das Projekt könne es nicht geben, sagt Hartwig Bruns, der Vorsitzende des Orts- und Bürgervereins Sandhatten. Die Fenster und Türen, die der Verein als Hinweis und Informationsträger nutzt, sind historisch, haben sie doch lange in Ställen und Höfen Licht hineingelassen oder Zutritt gewährt. „Upcycling“ heißt so etwas neudeutsch.
Die „Sandhatter Fenster und Türen“ ergänzen einen bereits bestehenden Kunstpfad, der Werke der im Dorf lebenden Künstlerinnen und Künstler zeigt. „Die Verknüpfung von Kunst, Geschichte und Gegenwart ist spannend!“, darin ist sich der Vorstand des Orts- und Bürgervereins einig.
Darum freut er sich schon darauf, weitere Türen und Fenster aufzustellen und noch mehr Geschichten aus der Vergangenheit des Dorfes zu erzählen. Wie war die Schulzeit? Welche Traditionen und Bräuche wurden gelebt? Warum gingen die Vorfahren der Bewohner nach Holland? Wie kam es zu der Brandkatastrophe? Wen hat Sandhatten in den Kriegen verloren? Die Themen gehen noch lange nicht aus.
Fortsetzung geplant
Jedes Fenster und jede Tür wird auch über Aktuelles aus dem Dorfleben berichten, versprechen die Initiatoren. Es würden weitere Künstler einbezogen, die über ihre Arbeit informieren und im Kunstpfad die eigenen Werke zeigen oder Menschen zu Wort kommen, die das Dorf näherbringen können. Der Verein dankt allen, die am Projekt mitgeholfen haben, und hofft darauf, dass sich viele für Sandhatten interessieren und seine Fenster und Türen öffnen.